Riesige Baulücke im Leipziger Zentrum: Was ist hier geplant?

Leipzig - Eine der letzten großen Baulücken der Leipziger Innenstadt wird schon bald geschlossen. Zwischen Hauptbahnhof und Brühl entstehen zwei neue Hotels. Das Schicksal des bunten Wandgemäldes von Michael Fischer-Art scheint besiegelt zu sein. 

Die Baulücke ist die letzte große unbebaute Freifläche in der Innenstadt.
Die Baulücke ist die letzte große unbebaute Freifläche in der Innenstadt.  © Nico Zeißler

Die Arbeiten auf dem Areal zwischen Brühl und Richard-Wagner-Straße, direkt neben den Brühl-Arkaden, laufen seit dem letzten Quartal 2019. Reine Bauarbeiten gibt es laut Stadtplanungsamt aber bislang nur im Gebäude der Nikolaistraße 57-59. 

Auf der Brachfläche selbst würden aktuell archäologische Grabungen und Erkundungen als bauvorbereitende Maßnahmen laufen. "Die sind im Stadtkern als archäologischer Relevanzbereich immer erforderlich", so ein Sprecher auf TAG24-Anfrage.

Geplant ist auf dem 2018 aus privatem Besitz an den ebenfalls privaten Berliner Investor R & S Grundinvestment verkauften Grundstück die Errichtung zweier Hotelgebäude. Zur Richard-Wagner-Straße/Hauptbahnhof sei eine Unterkunft mit 274 Zimmern und 62 Appartements geplant, zum Brühl hin ein Hotel mit 236 Zimmern angedacht.

Was passiert mit dem bunten Gemälde an den Brühl-Arkaden?

Der ehemalige Parkplatz zwischen Brühl und Richard-Wagner-Straße ist verschwunden. Bald stehen hier zwei neue Hotels.
Der ehemalige Parkplatz zwischen Brühl und Richard-Wagner-Straße ist verschwunden. Bald stehen hier zwei neue Hotels.  © Google Maps

Über das geplante Bauende liegen dem Leipziger Stadtplanungsamt keine Informationen vor. 

Fest steht nur: Die Hotels dürfen acht Vollgeschosse sowie eine Höhe von 21 Metern plus Dachgeschosse nicht übersteigen. Grundlage hierfür leistet der Bebauungsplan Nr. 45.6 "Stadtzentrum".

Durch die geplante und übliche geschlossene Bauweise, also dem direkten Übergang zu den Nachbargebäuden, würde das 2009 angefertige Wandbild des Leipziger Künstlers Michael Fischer-Art verschwinden. 

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Das Stadtplanungsamt bestätigte, dass die Schließung der nach dem Zweiten Weltkrieg unbebaut gebliebenen Areale langjährige Planungsziele sind, die auch durch die Ratsversammlung bestätigt wurden. 

"Es ist davon auszugehen, dass dies dem Künstler und dem Gebäudeeigentümer bei der Wandgestaltung bekannt war", so ein Sprecher. Das bunte Wandbild werde dokumentiert und hinter einer neuen Brandwand konserviert. 

Titelfoto: Nico Zeißler

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