Dank Fußball-EM: Leipziger Messe erwartet Traumjahr
Leipzig - Während der Corona-Zeit fast totgesagt, erlebt die Leipziger Messe gerade ihr wohl erfolgreichstes Jahr der Nachwendezeit. Zum ersten Mal werde heuer die 100-Millionen-Marke geknackt, prophezeite das Geschäftsführer-Duo bei einer Bilanz-Vorschau am Dienstagabend. Die Fußball-EM und die konsequente Internationalisierung sind die Umsatz-Booster.
Bisher galt das Jahr 2019 als erfolgreichstes Messejahr der Leipziger. Mit einem Gesamtumsatz von 99,6 Millionen Euro lag man damals knapp unter der magischen Marke. "Diesmal kommen wir drüber", sagte Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner (57) und sprach von einem deutlichen Umsatzsprung.
Ob Messen, Kongresse oder Servicedienstleistungen - überall sei 2024 mehr Umsatz generiert worden.
Einen besonderen Push gab es mit der Fußball-EM. Die UEFA hatte im Juni und Juli das Leipziger Messegelände für ihr großes Medienzentrum (International Broadcast Center) und den "VAR-Keller" der Video-Schiedsrichter angemietet. Zudem betreute die Messe-Tochter Fairnet die hiesigen Fanfeste mit über 300.000 Besuchern.
Auch international spielen die Leipziger eine immer größere Rolle. Mit lokalen Partnern veranstalten sie heuer in Kasachstan mit der AstanaExpo die größte Maschinenbaumesse Zentralasiens und in Abu Dhabi die "Heritage Middle East", eine Fachmesse für die technische Ausstattung von Museen.
Auf Griechenlands bedeutendster Messe, der Thessaloniki International Fair, bewirtschaften die Sachsen zudem den deutschen Gemeinschaftsstand.
Leipziger Messe will sich "konsequent internationalisieren"
"Wir werden in Zukunft konsequent internationalisieren und unsere erfolgreichen Messe-Konzepte exportieren", kündigte Co-Geschäftsführer Markus Geisenberger (56) an.
Schon jetzt erwirtschaften Leipzigs Messemacher rund ein Viertel ihres Umsatzes an fremden Standorten. "Wir wollen es bis 2030 in die Top-30 der Messegesellschaften weltweit schaffen", gab Geisenberger das Ziel aus. Aktuell bewege man sich "um den Platz 40".
Im deutschen Vergleich der Messe-Plätze liegt Leipzig vom Umsatzvolumen her auf Platz 10. Hamburg und Stuttgart seien "in Schlagdistanz", so Buhl-Wagner.
Um weiter wachsen zu können, solle nach 30 Jahren der Bebauungsplan für die Neue Messe überarbeitet werden, kündigten die Geschäftsführer an. Konkrete Pläne einer Erweiterung gebe es aber noch nicht.
Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa ; Leipziger Messe GmbH