Bauunternehmen kauft Grundstück nahe dem Gleisdreieck: Ist der neue Kulturstandort in Gefahr?
Leipzig - Am Montag teilte die GRK Gruppe mit, dass das Bauunternehmen ein Grundstück an der Arno-Nietzsche-Straße erworben hat. Bei einigen Fans der Leipziger Kulturszene dürften die Alarmglocken geläutet haben, denn das Projekt Gleisdreieck befindet sich ebenfalls in diesem Areal im Leipziger Süden.
Wie die GRK Gruppe auf TAG24-Anfrage hin mitteilte, bezieht sich der Kauf lediglich auf das rund 9550 Quadratmeter große Grundstück zwischen der Arno-Nietzsche-Straße 43 und den Bahngleisen.
"Die GRK Gruppe ist in das Kulturprojekt am Gleisdreieck nicht involviert und steht daher aktuell nicht in Kontakt mit möglichen Nutzern des künftigen Projektgeländes", so ein Unternehmenssprecher.
Auf dem dreieckigen Areal soll sich ein Gewerbeensemble ansiedeln. Derzeit befände man sich bereits in Gesprächen mit Mietern. Wer genau dort einziehen soll, ist aber noch nicht bekannt.
Auch zu Eckdaten wie dem Baustart und Fertigstellung des Projekts äußerte sich die GRK Gruppe, die bereits in zahlreiche Immobilien-Projekte in der Messestadt involviert ist, nicht.
"Wir sind uns unserer städtebaulichen Verantwortung bewusst und möchten auch weiterhin unseren Beitrag für ein anhaltendes Wachstum in Leipzig leisten", so Peter Wolf, Geschäftsführer der GRK Gruppe in einer Mitteilung.
Gleisdreieck soll neues Kulturzentrum werden
Seit knapp drei Jahren ist das Leipziger Gleisdreieck bereits im Gespräch, ein neuer Kulturstandort zu werden. In dem alten Umspannwerk sollen nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zwei Clubs und weitere Kultur-Akteure einziehen.
Unter anderem die Distillery, der TV Club und die Galerie KUB sind bereits fest als Mieter eingeplant, aber auch weitere Konzert- und Proberäume, Ateliers, Büros und Werkstätten sollen Platz finden.
Geeint und verwaltet wird das Projekt von der Leipziger Club- und Kulturstiftung. Frühestens 2025 sollen die Räumlichkeiten den aktuellen Angaben nach tatsächlich von den Akteuren bezogen werden können.
Titelfoto: Christian Grube