45 Millionen Euro für Anrainer-Infrastruktur: Schwimmhalle als "Goodie" für Flughafen-Ausbau
Schkeuditz - Nach der Peitsche kommt das Zuckerbrot: Vergangene Woche lehnte der Landtag die Petition gegen den Leipziger Flughafenausbau ab - jetzt schüttet der Freistaat das Füllhorn über vom Fluglärm betroffenen Anliegerkommunen aus. Für 45 Millionen Euro sollen Infrastrukturmaßnahmen gefördert werden.
Für eine halbe Milliarde Euro will die Mitteldeutsche Flughafen AG den Leipziger Landeplatz erweitern, damit DHL mehr Fläche für größere Maschinen und die Intensivierung des Frachtflugverkehrs bekommt.
Anrainer und Umweltschützer bekämpfen das Projekt. Mehr als 10.000 Menschen unterschrieben eine Petition gegen den Ausbau - die allerdings vergangenen Mittwoch vom Landtag abgelehnt wurde.
Am gestrigen Dienstag nun gaben Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) und Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD) vor Ort die Weihnachtsmänner.
In ihrem Geschenkesack hatten sie eine "Sonderfinanzierung" über 45 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte rund um den Flughafen.
21 Millionen Euro für neue Schwimmhalle, 24 Millionen Euro für Verkehrsprojekte
Einmalig 24 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2023/24 sind für einen "Masterplan" Verkehrsinfrastruktur bestimmt. Der umfasst 30 Projekte - darunter der vierspurige Ausbau der Radefelder Allee und der Ausbau der Altscherbitzer Straße, um die Verkehrsbelastung in Schkeuditz zu reduzieren. Auch neue Radwege sollen gebaut werden.
Weitere 21 Millionen Euro will der Freistaat in den Bau einer Schwimmhalle in Schkeuditz investieren. Das war der große Wunsch des dortigen OB Rayk Bergner (51, CDU), der im nächsten Jahr wiedergewählt werden möchte.
Die alte Schkeuditzer Schwimmhalle war 2005 ersatzlos abgerissen worden.
Mit der Sonderfinanzierung unterstütze der Freistaat die Kommunen im Flughafenumfeld ganz gezielt bei der Verbesserung der verkehrlichen und sozialen Infrastruktur, erklärte Ministerpräsident Kretschmer. "Dies stärkt den Wirtschaftsstandort Sachsen und die Lebensqualität der Menschen vor Ort."
Titelfoto: Bildmontage: Waltraud Grubitzsch/dpa, Steffen Füssel, Sebastian Willnow/dpa