Leipzig versinkt im Schnee: LVB peilen Notbetrieb am Dienstag an, Normalität fast ausgeschlossen

Leipzig - Nach dem abrupten Wintereinbruch in der Nacht zum Sonntag ist das Schneechaos in Leipzig auch zum Beginn der neuen Woche nicht überstanden.

Lieber Fahrrad als Auto: Nach wie vor sollte auf Autofahrten verzichtet werden.
Lieber Fahrrad als Auto: Nach wie vor sollte auf Autofahrten verzichtet werden.  © Silvio Bürger

Der Montag startete mit rund 15 bis 25 Zentimeter Neuschnee, Temperaturen von bis zu -8 Grad und einer schlechten Nachricht für Berufspendler.

"Aufgrund der Witterungsverhältnisse wird ab sofort aus Sicherheitsgründen der Straßenbahn- und Busbetrieb in der Stadt Leipzig sowie im Umland eingestellt", heißt es auf der Twitter-Seite der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Bereits am Sonntag war der Nahverkehr nur im Notbetrieb unterwegs gewesen (TAG24 berichtete).

Leipzig: Alte LVB-Tatras fahren jetzt ab sofort durch die Ukraine!
Leipzig Alte LVB-Tatras fahren jetzt ab sofort durch die Ukraine!

Zahlreiche Zugverbindungen in Mitteldeutschland fielen ebenfalls aus - auch am Montag fährt der Bahnverkehr nur sehr eingeschränkt.

Immerhin für Rodelfans war das Wetter ideal, die Pisten im Stadtgebiet waren gut gefüllt.

Es gab Dutzende Unfälle, schwerer verletzt wurde zum Glück niemand.

Wir halten Euch in einem Ticker auf dem Laufenden.

Der LKW war auf der S2 in den Graben gekippt.
Der LKW war auf der S2 in den Graben gekippt.  © Tobias Junghannß
Schneeverwehungen machen die Straßen in Leipzig größtenteils unbefahrbar.
Schneeverwehungen machen die Straßen in Leipzig größtenteils unbefahrbar.  © Einsatzfahrten Leipzig
Am Wilhelm-Liebknecht-Platz standen die Räumfahrzeuge im Stau.
Am Wilhelm-Liebknecht-Platz standen die Räumfahrzeuge im Stau.  © privat

UPDATE, 20.42 Uhr: Laster auf Kreuzung sorgt für Stau

Laut TAG24-Informationen blieb gegen 18.30 Uhr ein Lastwagen auf der Kreuzung Prager Straße/Mühlstraße stehen und sorgte damit für einen langen Stau bis zur Johannisallee.

Hinter dem Laster stauten sich die Autos.
Hinter dem Laster stauten sich die Autos.  © privat

UPDATE, 19.30 Uhr: Große Gefahr durch Eiszapfen

Unter anderem rund um die Eisenbahnstraße ist die Feuerwehr aktuell im Einsatz, um dem Absturz drohende Eiszapfen zu entfernen.

Rund um die Eisenbahnstraße werden gerade Eiszapfen entfernt.
Rund um die Eisenbahnstraße werden gerade Eiszapfen entfernt.  © News5

UPDATE, 18.35 Uhr: LVB-Notbetrieb am Dienstag?

Nach dem starken Schneefall mit Verwehungen hoffen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) auf eine Normalisierung der Lage. "Vor allem die Hauptstrecken werden in der Nacht vom Schnee befreit. Dafür haben wir auch Räumfahrzeuge der Stadtreinigung im Einsatz", sagte der Sprecher der Leipziger Verkehrsbetriebe Marc Backhaus.

Meter für Meter sollen so die Gleise freigeräumt werden. "Wir hoffen auf einen Notbetrieb am Dienstag, ein Normalbetrieb ist aber noch nicht in Sicht", erläuterte Backhaus.

Das größte Problem war neben dem Schneefall der heftige Wind, der am Montag für starke Verwehungen gesorgt hatte. Daher war in der Messestadt der komplette Straßenbahn- und Busverkehr eingestellt worden, zudem fuhren die Regionalbusse in der Region nicht.

Die Wetteraussichten machen aber zuversichtlich. In den nächsten Tagen soll laut Deutschem Wetterdienst (DWD) kein neuer Schnee dazu kommen. Allerdings bleibt die weiße Pracht erhalten, denn es wird bis zum Wochenende ausgesprochen frostig. Tagsüber stiegen die Temperaturen kaum über -7 Grad, nachts seien zweistellige Werte unter Null zu erwarten.

Besonders kalt könne es in der Nacht zum Mittwoch werden. Wenn es aufklare, sei örtlich strenger Frost mit -20 Grad möglich.

Die LVB hoffen, dass es am Dienstag einen Notbetrieb geben wird.
Die LVB hoffen, dass es am Dienstag einen Notbetrieb geben wird.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

UPDATE, 18.30 Uhr: Ansturm auf Rodelhänge

Zumindest unsere Kleinen können dem extremen Schneefall etwas Positives abgewinnen. Die Rodelpisten im Stadtgebiet waren gut besucht.

Gute Nachricht für sie: Weil sich die Temperaturen in den nächsten Tagen um die -10 Grad bewegen, wird die Schneepracht erhalten bleiben.

Wie hier im Friedenspark (Zentrum-Südost) waren viele Eltern mit ihren Kindern auf dem Schlitten unterwegs.
Wie hier im Friedenspark (Zentrum-Südost) waren viele Eltern mit ihren Kindern auf dem Schlitten unterwegs.  © News5/Grube

UPDATE, 17.45 Uhr: Etwa 50 Unfälle seit dem Morgen

In und um Leipzig ist es zwischen 7 und 15.30 Uhr zu circa 50 Unfällen gekommen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. "Als Unfallursache sind in einigen Fällen unter anderem glatte Straßen sowie die nicht angepasste Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern zu nennen."

Überwiegend habe es Blechschäden gegeben, lediglich zwei Personen wurden insgesamt leicht verletzt.

Auf der Kreuzstraße im Zentrum-Ost rutschte eine Feuerwehr mit Drehleiter in parkende Autos.
Auf der Kreuzstraße im Zentrum-Ost rutschte eine Feuerwehr mit Drehleiter in parkende Autos.  © Einsatzfahrten Leipzig

UPDATE, 14.30 Uhr: Abfallentsorgung verschiebt sich auf nächsten Werktag

Wie die Leipziger Stadtreinigung am Nachmittag mitteilte, soll die am 8. Februar wegen starkem Schneefall ausgefallene Leerung der Restmüllbehälter sowie der Blauen und Gelben Tonnen am 9. Februar nachgeholt werden.

Zu beachten sei, dass die Wege und Durchgänge zu den Behältern freigeräumt sind. Ist es aufgrund der Schneemengen nicht möglich, den Zugang zu gewährleisten, müssen die Tonnen zur nächsten befahrbaren Straße transportiert werden.

Automatisch verschieben sich auch alle Folgetermine in dieser Woche auf den nächsten Tag.

Die Bioabfallentsorgung fällt hingegen komplett aus, da der Biomüll aufgrund der eisigen Temperaturen überwiegend festgefroren sei.

Vier Wertstoffhöfe öffnen ab 9. Februar in Leipzig:

  • Max-Liebermann-Straße 97
  • Lößniger Straße 7
  • Geithainer Straße 13
  • Gärtner Straße 36.

Öffnungszeiten sowie weitere Informationen dazu findet Ihr hier.

UPDATE, 13.30 Uhr: Temperaturen bleiben frostig

Verantwortlich für die ungewöhnlichen Schneemassen sei das Zusammentreffen einer Kaltluftzone aus dem Osten mit wärmerer Luft aus Süden gewesen. "Das hat ganz viel Schnee produziert", sagte DWD-Meteorologe Florian Engelmann der dpa. In den nächsten Tagen bleibe es winterlich und sehr frostig.

Tagsüber stiegen die Temperaturen kaum über minus sieben Grad, nachts seien zweistellige Werte unter Null zu erwarten.

In Leipzig-Holzhausen verschwindet ein Auto im dichten Schnee.
In Leipzig-Holzhausen verschwindet ein Auto im dichten Schnee.  © Anke Brod

UPDATE, 13.15 Uhr: Wochenmärkte am Dienstag und Mittwoch abgesagt

Am Dienstag und Mittwoch werden mehrere der insgesamt 21 Wochenmärkte ausfallen.

Davon betroffen sind laut Marktamt:

Dienstag: Innenstadt, Grünau WK IV und Gohlis-Park;
Mittwoch: Grünau WK VII, Bayrischer Platz, Gohlis-Arkaden und Lindenauer Markt.

"Mit Blick auf die aktuelle Wetterlage und die schneeverwehten Straßen und Plätze sind wir uns mit nahezu allen Händlern einig, dass es aus Sicherheitsgründen sinnvoll und notwendig ist, die Wochenmärkte am morgigen Dienstag und dem darauffolgenden Mittwoch nicht durchzuführen", so Marktamtsleiter Dr. Walter Ebert. "Die betroffenen Händler sind und werden selbstverständlich darüber informiert."

Wie es ab Donnerstag und im Verlauf der restlichen Woche weitergeht, werde kurzfristig entschieden.

Mehrere Wochenmärkte fallen am Dienstag und Mittwoch dem Schneetreiben zum Opfer. (Archivbild)
Mehrere Wochenmärkte fallen am Dienstag und Mittwoch dem Schneetreiben zum Opfer. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

UPDATE, 11.30 Uhr: Kein normaler Regelbetrieb am Montag bei Bus und Bahn

Ein normaler Regelbetrieb ist am Montag in Leipzig nicht mehr zu erwarten. "Erst müssen Schneefall und Wind nachlassen. Dann räumen wir Strecke für Strecke frei", sagte Marc Backhaus, der Pressesprecher der LVB. Ziel sei es, zumindest einen Notbetrieb anzubieten. Auch der Regionalbus Leipzig wurde am Montagmorgen zunächst komplett eingestellt.

"Die Schneeverwehungen machen uns am meisten Sorgen. Wenn eine Schiene freigeräumt wurde, kommt ein heftiger Windstoß und alles ist wieder zugestopft", erläuterte Backhaus. Aktuell sollen etwa 60 Straßenbahnen und 30 Busse im Netz zum Teil abgeschnitten sein. "Die Fahrzeuge müssen nun wieder aus den Verwehungen befreit werden und rücken anschließend wieder auf die Betriebshöfe ein", heißt es.

Auch im regionalen Bahnverkehr kommt es zu erheblichen Problemen. So sind laut Mitteldeutscher Regiobahn am Montagmorgen wegen starkem Schneefalls die Linien RB 110 (Leipzig-Döbeln) und RE 6 (Leipzig-Chemnitz) eingestellt worden. Erhebliche Verspätungen gibt es demnach auch auf den Linien RB 33, RB 34, RB 71, RB 72, der RE 3, der RB 30 sowie der RB 45.

Aufgrund der ebenfalls schwierigen Straßenverhältnisse ist oftmals auch ein Busnotverkehr nicht möglich.

Hier findet Ihr die aktuellen Meldungen der Deutschen Bahn.

Eine Tram samt Schneepflug.
Eine Tram samt Schneepflug.  © Silvio Bürger

UPDATE, 11 Uhr: Tram steckte in Leipziger Norden fest

Auch am späten Vormittag halten die Schneewolken die Leipziger mächtig auf Trab: Seit 5 Uhr am Morgen steckte eine Tram auf der Georg-Schumann-Straße fest und konnte sich nicht vorwärts oder rückwärts bewegen. Stadtauswärts staute sich deshalb der Verkehr für mehrere Stunden.

In Zwochau auf der S2 gab es einen Lastwagen-Unfall. Ein 40-Tonner kam rechts von der Fahrbahn ab, geriet in den hohen Schnee und kippte auf die Beifahrerseite. Der Fahrer wurde im Fahrzeug nicht eingeklemmt, musste aber trotzdem von der Feuerwehr befreit werden.

Er blieb unverletzt.

Die Tram auf der Georg-Schumann-Straße war festgefroren.
Die Tram auf der Georg-Schumann-Straße war festgefroren.  © Silvio Bürger

UPDATE, 8 Uhr: Keine Abfallentsorgung am Montag

Wie die Stadt Leipzig mitteilte, wird am Montag wegen der Wettersituation kein Abfall entsorgt.

Alle Mitarbeiter der Stadtreinigung befänden sich nämlich im Winterdienst. Auch die Leipziger Tafel vermeldete, dass es am Montag keine Essens-Ausgabe geben werde, um die Mitarbeiter und Kunden nicht zu gefährden. Über Nacht hat es Schneeverwehungen von bis zu einem Meter gegeben.

Vielerorts sind die Straßen und Gehwege komplett zugeschneit.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

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