Zum 25-jährigen Jubiläum: Jan Delay feiert Mega-Party in Leipzig mit Grüßen an das Conne Island
Leipzig - 25 Jahre ist es inzwischen her, seit sich Jan Delay (48) mit seinem Cover von "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" selbstständig machte. Passend zum Jubiläum ging es nun auf Sommertour, die ihn natürlich nach Leipzig führte - eine Stadt, die bereits früh in seiner Karriere eine wichtige Rolle spielte.
Denn wie der Sänger verriet, fanden er und die Jungs seiner damals noch als "Absolute Beginner" bekannten Hip-Hop-Crew bereits früh eine zweite Heimat im legendären Conne Island.
"Ich glaube, es war '93, als wir das erste Mal da waren", erinnerte sich Delay während seines Auftritts am Donnerstag im Haus Auensee. "Ab da sind wir jedes Jahr zwei-, dreimal da gewesen."
Irgendwann sei das Kulturzentrum zu klein geworden für die Auftritte der Gruppe. "Das tat mir leid, aber es hat uns natürlich auch gefreut, so viele Leute zu erreichen." Hip-Hop sei kurz darauf Mainstream geworden. "Auf einmal kamen Nebenwirkungen. Alle Labels haben Schrott gesignt und es wurde anstrengend." In diesem Moment habe er mit der Arbeit an "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" angefangen.
"Grüße gehen ans Conne Island", sagte Delay nun, nachdem er und seine Band "Disko No. 1" zuvor die Nummer "Spass" performt hatten, mit der sich der Sänger klar gegen Hass und Ausländerfeindlichkeit, besorgte Bürger und Rechtsradikale positioniert.
"Es ist immer noch schöner hier zu spielen als auf Norderney", so der Musiker weiter. "Auch wenn es die Probleme dort auch gibt. Aber was man von hier so mitbekommt, ist hardcore. Alle Kraft und alle Liebe."
Konzert aufgrund von Sturmschäden kurzfristig verlegt
Der Sänger und seine Band feierten in Leipzig eine ausgelassene Party, bei der er das Publikum durch 25 Jahre Jan Delay führte. Hits wie das bereits erwähnte Nena-Cover durften dabei ebenso wenig fehlen wie "Klar", "Türlich, türlich", "Feuer" und "Oh Jonny".
Eigentlich sollte die Show auf der Parkbühne im Clara-Zetkin-Park stattfinden. Weil ein umgestürzter Baum das Gebäude jedoch in Mitleidenschaft gezogen hatte, wurde das Konzert kurzerhand ins Haus Auensee verlegt.
Delay selbst ließ sich die Verlegung nicht anmerken. "Ich hätte richtig Bock auf den Park, denn da wär' ich das erste Mal gewesen", sagte er lediglich. "Aber das Haus Auensee ist auch immer wieder schön."
Auch das Publikum schien wenig beeindruckt von der kurzfristigen Verlegung. Der Saal war gut gefüllt. Selbst von den kurzzeitig noch verfügbaren zusätzlichen Tickets schienen einige weggegangen zu sein.
Krönender Abschluss mit "Remmidemmi" und "St. Pauli"
Die Menge zelebrierte das Jubiläum ebenso ausgelassen wie die Musiker auf der Bühne. Bei "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" sangen sie laustark mit, bei "Türlich, türlich" schwangen die Leute ausgiebig das Tanzbein.
"Disko No. 1" stellten währenddessen immer wieder ihr Können unter Beweis, indem sie zwischendurch mit Leichtigkeit einen Song nach dem anderen coverten und in das Set einfließen liesen. Da ertönten in Showgeschäft beispielsweise die Töne von "Last Night A DJ Saved My Life" ebenso wie von "Get Lucky" und "Rapper's Delight".
Kurz vor dem Schluss folgte noch Deichkinds "Remmidemmi", bevor Delay seine Fans mit "Eule" und "St. Pauli" auf den Heimweg entließ. Auf weitere 25 Jahre, kann man da nur sagen!
Titelfoto: Montage Nico Schimmelpfennig