"So authentisch wie ein Liebesbrief": Freilichtmaler begeistert in Leipzig

Leipzig - Am Donnerstagabend feierte die Galerie W182 die Eröffnung der Ausstellung von Walek Neumann (84).

Vor 17 Jahren legte Walek Neumann den Pinsel nieder. Mit seiner Ausstellung in der Galerie W182 blickt er auf mehr als 45 Jahre in der Natur zurück.
Vor 17 Jahren legte Walek Neumann den Pinsel nieder. Mit seiner Ausstellung in der Galerie W182 blickt er auf mehr als 45 Jahre in der Natur zurück.  © Emily Mittmann

17 Jahre ist es her, dass Walek Neumann den Pinsel niederlegte. Fast zwei Jahrzehnte später präsentiert die Galerie auf der Wurzener Straße eine Auswahl seiner Ölgemälde und Aquarelle.

"Diese Aquarelle hier sind in Leipzig noch nicht ausgestellt. Das ist eine Erstaufführung", freute sich der Künstler.

Ziel seiner Arbeit sei es, etwas Authentisches und Unverwechselbares zu schaffen. "Sie sind so authentisch wie ein Tagebuch oder Liebesbrief. Das muss sitzen. Da darf man nicht lügen. Da muss man die Wahrheit sagen, offen werden. Mehr habe ich nicht mitzuteilen als etwas von mir und der Natur", erklärte er.

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Seine bevorzugten Motive zeigen Feuchtgebiete, Flusslandschaften, Uferzonen und Teiche kurz vor Sonnenuntergang aus den Regionen, in denen er lebte. Das sei 25 Jahre lang in Halle (Saale), knapp 18 Jahre im Allgäu und schließlich auch in Leipzig gewesen.

Mit einer Serie in Böhm verabschiedete er sich 2007 sowohl von seiner Heimat als auch von seinem jahrzehntelangen Leben als Maler.

"Ich wusste es in mir genau, dass ich jetzt aufhöre, aber ich könnte es schlecht beschreiben", erinnerte sich Neumann. "Es ist mir einfach abhandengekommen."

Unter dem Motto "Recovery" verleiht die Galerie W182 in Vergessenheit geratenen Künstlern eine Bühne

Die Bilder führen quer durch die Biografie des Künstlers und zeigen vor allem Feuchtgebiete aus den Regionen, in denen er lebte.
Die Bilder führen quer durch die Biografie des Künstlers und zeigen vor allem Feuchtgebiete aus den Regionen, in denen er lebte.  © Emily Mittmann

Nachdem die Galerie kürzlich vor allem junge Künstler und Absolventen der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, wie etwa Victoria Matthies (34), präsentierte, wolle man sich nun denjenigen widmen, um die es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger wurde.

Walek Neumann passe laut Galerist Martin Zinger aber nicht nur wegen des Aspektes der Wiederentdeckung zu dem Projekt: "Es ist nicht nur eine Wiederentdeckung des Künstlers, der ursprünglich mal hier zum Leipziger Malerkosmos gehört hat, sondern auch eine Neuentdeckung mit diesen Aquarellbildern und wir freuen uns, dass wir sie hier der Öffentlichkeit zeigen dürfen."

Die Bilder der aktuellen Ausstellung führen quer durch die Biografie des Landschaftsmalers. Noch bis zum 24. August sind sie an jedem Donnerstag, Freitag und Samstag von 16 bis 19 Uhr zu sehen.

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Abschließend wird Neumann, der auch schriftstellerisch tätig ist, im Zuge der Finissage am Sonntag, dem 25. August um 15 Uhr, einen seiner Texte vorstellen.

Titelfoto: Emily Mittmann

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