Riesen-Ansturm auf Leipzigs Buchmesse: "Haben wir bisschen unterschätzt"
Leipzig - Volle Hallen und Besucher, die bereits zur Eröffnung Schlange standen: Leipzigs Buchmesse war 2025 so gut besucht wie noch nie. Doch mit dem Ansturm machten sich auch Überlastungserscheinungen bemerkbar, nicht nur auf der Messe selbst, sondern auch in der Stadt. Einen Monat nach dem Mega-Event kam das Thema nun auf die Tagesordnung der Ratsversammlung.

Wie weiter bei der Leipziger Buchmesse? So etwa lautete die Frage, die Leipzigs Stadträte an Oberbürgermeister Burkhard Jung (67, SPD) richteten.
Knapp 300.000 Besucher waren in diesem Jahr auf die Messe geströmt, um sich über das Neueste aus der Buchbranche zu informieren und Stars wie Hape Kerkeling (60), Bela B (62) und Gregor Gysi (77) live zu erleben. "Wir freuen uns einfach unglaublich über diesen Zuspruch", sagte Jung während der Ratsversammlung.
Mit dem Besucherandrang schien es jedoch, als würden Stadt und Messe an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen. Züge und Straßenbahnen waren überfüllt, der Verkehr staute sich bis auf die Autobahn, vor den Eingängen bildeten sich lange Schlangen und für den besucherstärksten Tag Samstag musste sogar der Ticketverkauf begrenzt werden.
Statt in Aktionismus zu verfallen, versuchte Jung seine Stadträte jedoch zu beruhigen. "Wir hatten es zum ersten Mal, dass sich zur Eröffnung um 10 Uhr Trauben vor den Türen gebildet haben", sagte der OB gelassen, gab jedoch auch zu: "Dass es ein solcher Erfolg wird, dass wir knapp 300.000 Besucher haben, haben wir, ehrlich gesagt, ein bisschen unterschätzt."

SPD will Sonderzüge zur Leipziger Buchmesse einführen

Die diesjährige Ausgabe der Messe werde in den kommenden Wochen ausgewertet. Dabei würden auch die Leipziger Verkehrsbetriebe sowie das Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt eingebunden.
Der OB schlug zudem vor, die Geschäftsführer der Messe in den Verwaltungsausschuss einzuladen, um weitere Fragen zu klären.
In einem Punkt gibt es derweil bereits Vorstöße. So reichte die SPD einen Antrag ein mit dem Ziel, Sonderzüge zur Leipziger Buchmesse fahren zu lassen.
Ab 2026 sollen diese regelmäßig zwischen dem Hauptbahnhof und dem Messebahnhof pendeln. Das Ziel: die Straßenbahnlinie 16 entlasten. "Die Reisezeit zur Messe würde sich außerdem für die Besucherinnen und Besucher von circa 20 Minuten in der Straßenbahn auf 5 Minuten bis zum Messebahnhof verkürzen."
Titelfoto: Jan Woitas/dpa