Leipziger Wasserfest schrumpft immer weiter: "Das war schon lange so gewollt!"

Leipzig - Das Wasserfest in Leipzig blickt auf eine lange Tradition zurück. Mit den Jahren wurde es immer größer, zumindest bis Corona kam. Seitdem schrumpfte es radikal und scheint heute nur noch ein Schatten seiner selbst zu sein. Wieso die Pandemie aber nicht der Auslöser war, erklären die Veranstalter.

2019: Der spätere Ministerpräsident Michael Kretschmer schaut sich das Entenrennen an. Heute gibt es dies nicht mehr.
2019: Der spätere Ministerpräsident Michael Kretschmer schaut sich das Entenrennen an. Heute gibt es dies nicht mehr.  © IMAGO / photothek

Vergangenes Wochenende fand das 24. Wasserfest in Leipzig statt. Wie früher sah es allerdings nicht mehr aus.

Neben großen Rummel-Attraktionen im Clara-Zetkin-Park vermisste man auch das charakteristische Entenrennen im Elsterbecken. Und das schon seit ein paar Jahren.

Ob der Veranstalter die Ausdünnung bestätigen kann? "Ja, kann ich und das war schon lange so gewollt", überraschte Sabine Heymann, die Vorstandsvorsitzende vom Wasser-Stadt-Leipzig e.V., auf TAG24-Anfrage.

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Statt 'schneller - besser - größer' sei nun eine Rückkehr zu den Wurzeln angesagt und dem Clara-Park als Veranstaltungsort wurde der Rücken gekehrt. "Sicher kann man bedauern, dass nicht mehr alles immer größer wird. Doch für uns ist es genau richtig", erklärte Heymann weiter.

Jetzt konzentriere man sich auf den eigentlichen Grund des Festes - nämlich die Fertigstellung der Schiffsverbindung Leipziger Gewässer mit den "Weltmeeren", zumindest aber mit der Saale.

So habe zwar Corona einen Anteil daran, dass das Wasserfest so schnell schrumpfte, sei aber nicht der Auslöser für das Umdenken gewesen.

Feuerwerk über dem Karl-Heine-Kanal. Das war 2010.
Feuerwerk über dem Karl-Heine-Kanal. Das war 2010.  © IMAGO / Stefan Noebel-Heise

Klein, aber fein: So soll das Leipziger Wasserfest in Zukunft aussehen

Der Glanz des Wasserfests scheint verflogen.
Der Glanz des Wasserfests scheint verflogen.  © Wasserfest Leipzig

Trotzdem war nicht alles so gewollt: "Ja, das Leipziger Entenrennen vermissen wir auch. […] Doch der personelle Aufwand ist enorm", blickte Sabine Heymann auf eines der Highlights des Festes zurück.

Man müsse wieder an die Sachsenbrücke zurückkehren und dort nicht nur Infrastruktur schaffen, sondern diese auch noch finanzieren. "Und dann kommt noch hinzu, dass die Umweltbehörde nicht so richtig Spaß daran haben wird, dass wir Plaste in das Wasser werfen", auch wenn jede einzelne Ente im Anschluss wieder rausgeholt werde.

Doch keine Sorge, ganz abgeschrieben hat der Verein das Kult-Rennen auf dem Wasser noch nicht. Es wird schon an einem Entenrennen 2.0 im Lindenauer Hafen getüftelt.

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Auch wenn das Wasserfest wohl in Zukunft nicht mehr an die Veranstaltung von früher anknüpfen könne und wolle, darf man sich auf die Zukunft freuen:

"Dieses Jahr hatten wir eine sehr beachtliche Feuershow am Karl-Heine-Kanal", erinnerte die Vorstandschefin. "Hier wollen wir auch künftig eher sichtbar wasserbezogen agieren. Eine Idee dazu ist zum gerade vergangenen Wasserfest mit Partnern des Vereins schon geboren."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Stefan Noebel-Heise ; Wasserfest Leipzig

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