"Katzeklo" in Leipzig: Helge Schneider begeistert im ausverkauften Gewandhaus
Von Christian Grube
Leipzig - Stefan Raab (57) titelte einst: Wenn Helge Schneider (68) ruft, kommen die Massen. So auch am gestrigen Abend im Leipziger Gewandhaus. Dort machte Helge Schneider Halt mit seiner "Katzeklo auf Räder"-Tour.
Der große Saal des traditionsreichen Hauses am Augustplatz war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Schneider mit seinen drei Mitmusikern und zwei "Statisten" die Bühne betrat.
Ein eigenwilliges Trompetensolo eröffnete den Abend – "das erste Lied wäre geschafft" und sorgte sofort für herzhaftes Gelächter im Publikum.
Schneider zeigte sich sichtlich gut gelaunt, scherzte mit dem Publikum herum und freute sich, dass sogar die Plätze "Hinter der Bühne" belegt waren.
"Schaut nach vorn, da sitzen die Reichen." Hat Helge Schneider mal schlechte Laune oder stört ihn etwas im Publikum, dann gibt es schon mal "Dienst nach Vorschrift" oder seinen allseits beliebten "Straf-Jazz".
Doch an diesem Abend stand die Musik im Vordergrund, gepaart mit allerlei Absurditäten, für die der Künstler bekannt ist.
Seine oft unterschätzte musikalische Brillanz. Helge Schneiders Fähigkeit, musikalische Leistung mit komödiantischen Einlagen zu verbinden, ist in Deutschland einzigartig.
Konzert mit Bildungsauftrag: Helge Schneider begeistert mit Witz und Humor
Gleich zu Beginn präsentierte die Band Schneiders wohl bekanntestes Lied "Katzeklo", begleitet von improvisierten Soloeinlagen auf Gitarre, Violine und Kontrabass.
Neben der musikalischen Unterhaltung erfüllte Schneider auch einen Bildungsauftrag und erklärte humorvoll den Ursprung des Namens "Gewandhaus".
Obwohl Schneider seine Musik extrem ernst nimmt, bleibt er sich selbst nicht allzu ernst.
Slapstick und Klamauk prägten den Abend und sorgten für zahlreiche Lacher im Publikum.
Helge Schneider in Leipzig: Gesamter Abend ein Höhepunkt
Die Band, bestehend aus Sandro Giampietro an der Gitarre, Reinhard Glöder (79) am Kontrabass, Willy Ketzer (73) am Schlagzeug und Sergej Gleithmann an der Geige, trug maßgeblich zur mitreißenden Atmosphäre bei.
Will man einzelne Höhepunkte des Abends ausmachen, fällt das sichtlich schwer.
Ob nun das Herbert Grönemeyer (68) gewidmete "She's gone" oder "Hundertausend Rosen". Man kann sich nicht entscheiden, womöglich auch, weil die Inszenierung stimmig ist. E- und U-Musik in perfekter Kombination.
Insgesamt war das Konzert ein gelungener Abend voller musikalischer Höhepunkte und humorvoller Einlagen, der das Publikum begeisterte und zum Schmunzeln brachte.
Helge Schneider bewies einmal mehr, dass er zu Recht zu den herausragenden Musikern Deutschlands zählt – und das, obwohl er eigentlich als Komiker bezeichnet wird.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Grube