Ein Ausflug in Leipzigs Partnerstadt: Hier entdeckt Ihr einen Teil Äthiopiens
Leipzig - Schon zum 10. Mal zieht das Fotografie-Festival "f/stop" zahlreiche Foto-Begeisterte in die sächsische Messestadt. Auch die Galerie W182 nimmt als Satellit-Ausstellung am Leipziger Event teil und hat sich glatt zwei internationale Fotografen ins Boot geholt.
Zusammen mit zahlreichen Gästen, die zum Teil im Regen Schlange standen, um einen Blick zu erhaschen, feierte die Galerie W182 am vergangenen Donnerstag die Vernissage ihrer aktuellen Ausstellung.
Diese zeigt den Blick zweier äthiopischen Fotografen auf ihre sich wandelnde Heimatstadt.
Neben den urbanen und politischen Herausforderungen der afrikanischen Metropole verfolgen die beiden jeweils auch noch eine ganz persönliche Perspektive.
So widmet sich Fotografin Sehin Tewabe in ihren Bildern eher einem feministischeren Ansatz, indem sie beispielsweise verschiedene Momente des Ashenda-Fests einfängt, welches jährlich Äthiopiens Frauen und Mädchen feiert.
Für Abinet Teshome hätten insbesondere die Fotografien, in denen sich mehrere Bilder überlappen, eine tiefgreifende Bedeutung, erzählte Galerist Martin Zinger gegenüber TAG24.
Bereits in seiner frühen Kindheit sei die kleine Schwester des Fotografen spurlos verschwunden. Immer wieder würden ihn unterschiedlichste Dinge im Alltag an sie erinnern, was in den Fotografien verbindlich werden soll.
Eine Galerie in Sellerhausen im Austausch mit Leipzigs Partnerstädten
Etwa zehn Ausstellungen gäbe es jedes Jahr in der Galerie auf der Wurzener Straße zu sehen.
Mindestens zwei davon wolle Galerist Martin Zinger der Fotografie widmen.
Nach der Zusammenarbeit mit Sehin Tewabe und Abinet Teshome wolle er nun noch eine weitere Tradition in den jährlichen Ausstellungszyklus einführen.
"Es war von Anfang an eine Idee, ob wir nicht vielleicht einmal im Jahr mit so einer Partnerstadt eine Ausstellung machen oder uns mit einer Galerie austauschen, um so auch für etwas internationales Flair zu sorgen", erklärte er.
Ob Griechenland, Polen oder auch Vietnam - die Fühler für einen Austausch im kommenden Jahr seien bereits ausgestreckt.
"Leipzig hat inzwischen 16 Partnerstädte. Die kriegen wir gar nicht alle durch", scherzte er.
Fotografie-Festival und äthiopischer Jazz-Abend
Noch bis nächsten Sonntag können die verschiedenen Galerien und Fotografien der Foto-Biennale "f/stop" besichtigt werden.
Denn neben sechs Hauptausstellungsorten nehmen an dem Festival ganze 40 Satelliten-Ausstellungen teil.
Auch die Galerie W182 wird bis dahin den deutsch-äthiopischen Austausch zeigen.
Höhepunkt des Ganzen sei jedoch der Konzertabend am heutigen Freitag.
Ab 19.30 Uhr wird das Duo "Jazzmarris" mit Violine und Saxofon für Jazz im äthiopischen Stil sorgen.
"Es ist eine Mischung, eine Art Weltmusik", schwärmte Zinger.
Falls Ihr Euch den ostafrikanischen Abend nicht entgehen lassen wollt, könnt Ihr Euch auf GalerieW182.de einen Platz reservieren.
Mehr über die zahlreichen Ausstellungen des Fotografie-Festivals "f/Stop" erfahrt Ihr hier.
Titelfoto: Emily Mittmann