Leipzig - Endlich wieder "Let Me In" im Haus Auensee, endlich wieder Beatsteaks in Leipzig! Mehr als sieben Jahre nach ihrem Auftritt im Conne Island waren die Berliner Punkrocker am Dienst erneut zu Gast in der Messestadt. Sänger Arnim Teutoburg-Weiß (50) fand dabei nicht nur liebe Worte für das legendäre Kulturzentrum, auch für die Stadt der Friedlichen Revolution hatte er jede Menge Liebe parat.
"Ich war 13 und die Leute gingen auf die Straße", erinnerte sich der Beatsteaks-Frontmann während des Auftritts an den Herbst 1989. "Nicht in Rostock oder Berlin oder Jena, sondern in Leipzig. Ich wusste nicht, wo das hinführt, aber ich wusste, da passiert was. Vielen Dank, Leipzig."
Das Berliner Quintett war schon immer dafür bekannt, klare Kante zu zeigen. Anfang des Jahres tourten sie durch mehrere Alternative Jugendzentren in Ostdeutschland, um vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg noch einmal ein Signal zu setzen. Auch im Haus Auensee hielt sich Arnim nicht mit politischen Statements zurück.
"Ich weiß, ein Rock-Konzert ist nicht der beste Ort dafür, aber ich würde in diesen Zeiten empfehlen, nicht aufzugeben. Versprecht ihr mir das?", so der Sänger während der Show. "Es ist verrückt in dieser Welt. Deswegen nutzt die Zeit, wenn wir zusammenkommen. Nutzt eure Freunde. Nutzt die Momente, wenn es gut ist", hieß es an anderer Stelle.
Arnim erinnerte an das erste Konzert der Band in der Messestadt. 1997 war das, als Vorband der US-Punkrocker von "Lagwagon". Wo? Im legendären Conne Island. "Das nächste Lied ist fürs Conne Island, für Lagwagon und für alle Leute, die nicht die AfD wählen", leitete er den Song "French Disko" ein.
Beatsteaks in Leipzig: Punkrocker liefern Best-of ihrer größten Hits
Das Konzert hätte eigentlich bereits im Oktober stattfinden sollen. Aufgrund eines Krankheitsfalls innerhalb der Band mussten die Beatsteaks den Auftritt jedoch in den November verschieben.
"Wir entschuldigen die Verspätung. Das heißt, wir spielen drei Stunden", witzelte Arnim Teutoburg-Weiß während der Show und wirkte letztendlich, als würde er tatsächlich nicht gehen wollen. Fast zwei Stunden standen die Punkrocker auf der Bühne, während ihr Frontmann schließlich eine Zugabe nach der anderen anstimmte, darunter "Frieda und die Bomben" und "Hand in Hand".
Zuvor hatte das Quintett bereits ein Best-of seiner größten Hits geliefert, war mit "Jane Became Insane" und "Summer" gestartet und hatte mit "Gentleman of the Year" und "Let Me In" das Hauptset abgerundet. Zwischendurch reihte sich mit "Hail to the Freaks", "Hello Joe", "To Be Strong", "I Don't Care as Long as You Sing" und "Hey Du" ein Kracher an den anderen. Mit "Ain't Complaining" und "Soothe Me" fanden sich sogar ein paar Klassiker.
Das alles war wie immer wunderbar bodenständig und mit jeder Menge Spielfreude vorgetragen worden, wie man es von einer der wohl besten deutschen Live-Bands gewohnt ist.
Für alle, die die Jungs noch nicht live gesehen haben und nach einer Gelegenheit in der Nähe suchen: 2025 spielen sie in der Jungen Garde in Dresden (4. Juli) und auf der Messe in Erfurt (10. Oktober). Tickets gibt es bereits auf eventim.de und auf beatstuff.de. Riesen-Empfehlung an dieser Stelle!