Zahnarzt verliert bei Unfall linke Hand: Doch Aufgeben ist für ihn keine Option

Leipzig - Bei einem Unfall verliert der Zahnarzt Andreas Huth die linke Hand. Neben allem anderen steht schnell die Frage im Raum, ob er seinen Beruf weiter ausüben kann.

Zahnarzt Andreas Huth (37) bei seiner Arbeit. Nach einem Unfall kann der Mediziner aktuell seine Hand nicht benutzen. Seinen Beruf führt er dennoch weiter.
Zahnarzt Andreas Huth (37) bei seiner Arbeit. Nach einem Unfall kann der Mediziner aktuell seine Hand nicht benutzen. Seinen Beruf führt er dennoch weiter.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Der Leipziger Zahnarzt Andreas Huth (37) hat nach einem schweren Unfall einen Weg gefunden, seine Patienten mit einer Hand weiter zu behandeln. Im vorigen Sommer war er bei Bauarbeiten an seinem Haus mit einem Radlader umgekippt.

Dabei wurde seine linke Hand abgetrennt. Sie konnte wieder angenäht werden, doch benutzen kann Huth sie noch lange nicht.

"Ich behandele die Patienten mit rechts, und meine Assistenz übernimmt meine linke Hand", sagte Huth. "Das funktioniert."

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Es sei ihm extrem wichtig gewesen, wieder in seinem Beruf arbeiten zu können. "Ich liebe meine Arbeit, ich liebe meine Patienten. Und weil ich es gern mache, war auch die erste Frage nach dem Unfall, ob ich meinen Beruf weiterführen kann", sagte Huth, der seit 2018 eine Praxis in Leipzig betreibt. "Nach einer Woche habe ich dann gesagt: Ja, das geht."

Am 1. November 2022 kehrte er an seinen Arbeitsplatz zurück.

Andreas Huth über seinen schwierigen Weg: "Habe ganz viel Glück gehabt"

Um die zweite Hand vorerst zu ersetzen, erhält Andreas Huth Hilfe von seinen Mitarbeitern. 75 Prozent der Aufgaben eines Zahnarztes kann er so erledigen, sagt er.
Um die zweite Hand vorerst zu ersetzen, erhält Andreas Huth Hilfe von seinen Mitarbeitern. 75 Prozent der Aufgaben eines Zahnarztes kann er so erledigen, sagt er.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Etwa 75 der Prozent der Aufgaben eines Zahnarztes könne er erledigen, 25 Prozent gingen einhändig nicht. Bohren oder Füllungen seien zum Beispiel kein Problem. Dabei stünden ihm zwei Assistenzen zur Seite: Eine sauge ab, die andere schaffe ihm Sicht mit dem Spiegel.

"Zahnziehen mache ich aber extrem ungern. Mir fehlt die zweite Hand für das Feingefühl", sagte Huth.

Er könne immer schon bei der Planung der Behandlung entscheiden, ob er eine Aufgabe übernehme oder einem anderen Zahnarzt überlasse. "Für mich sind zwei Dinge wichtig: die Sicherheit des Patienten und die Qualität der Behandlung. Beides kann ich garantieren", sagte Huth. Seine Patienten hielten ihm die Treue.

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Huth hofft, dass er seine weitgehend wiederhergestellte linke Hand in zwei Jahren wieder nutzen kann. Davor stünden ihm aber noch fünf oder sechs Operationen bevor.

Trotz des schwierigen Weges, der noch vor ihm liegt, sagte Huth: "Ich habe ganz viel Glück gehabt - dass sich die richtigen Leute um mich gekümmert haben, dass ich gut versichert war, dass mein Praxisvorgänger eingesprungen ist und dass meine Frau und meine Kinder das alles gut verkraftet haben."

Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa

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