Purpendicular im Anker: "Deep Purple"-Schlagzeuger macht mit Tribute Band in Leipzig Halt

Leipzig - Was macht man als Musiker, wenn man in einer legendären Rockband spielt und die momentan nicht auf Tour ist? Genau, man sucht sich eine Coverband seiner eigenen Band und geht mit denen auf Tour. Der Deep Purple-Drummer Ian Paice (75) ist aktuell mit Purpendicular - der wohl besten Tribute-Band von Deep Purple - auf Tour. Am Samstagabend gastierte das Quintett im Anker in Leipzig.

Ian Paice ist der legendäre Schlagzeuger von Deep Purple und aktuell das einzig verbliebene Gründungsmitglied der Band.
Ian Paice ist der legendäre Schlagzeuger von Deep Purple und aktuell das einzig verbliebene Gründungsmitglied der Band.  © Christian Grube

Warum geht man mit einem Cover seiner eigenen Band auf Tour? Diese Frage musste sich Ian Paice wohl schon oft gefallen lassen. Seine einfache Antwort: "Weil es Spaß macht."

Wenn man nicht spielt, würde man einrosten, sagte der Schlagzeuger mal in einem Interview. Das scheinen sich auch die Menschen im Anker zu sagen, die an dem Abend in den klimatisch heißen Konzertsaal kommen.

Purpendicular und Ian Paice fangen mit einem der großen Deep-Purple-Hits an: "Highway Star". Und schon hier merkt man, das Schlagzeugspiel ist dermaßen charakteristisch für den 75-Jährigen, dass man fast das Gefühl hat, Paice spielt die restlichen Musiker an die Wand.

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Dem ist nicht so, Sänger Robby Walsh ist keine Kopie von Ian Gillan, das will er auch nicht sein. Dennoch ist seine Stimme perfekt für Songs wie "Lazy" oder "Perfect Strangers".

Zu hören gab es Deep-Purple-Klassiker wie "Child In Time", "Perfect Strangers" oder "Lazy".
Zu hören gab es Deep-Purple-Klassiker wie "Child In Time", "Perfect Strangers" oder "Lazy".  © Christian Grube
Sänger Robby Walsh lieferte eine unglaubliche Show.
Sänger Robby Walsh lieferte eine unglaubliche Show.  © Christian Grube

Zwei Stunden voller Hardrock und Power

Das Konzert fand im Anker in Leipzig-Möckern statt.
Das Konzert fand im Anker in Leipzig-Möckern statt.  © Christian Grube

Die Zuschauer feiern jeden Song - auch die eigenen Kompositionen der Band.

Teilweise gibt es Stücke zu hören, welche Deep Purple seit vielen Jahren entweder nur gekürzt oder gar nicht im Live-Programm haben. Ein Ian Gillan ist eben auch keine 30 mehr, wo er "Child in Time" in den höchsten Tonlagen shouten konnte.

Purpendicular bieten einen Querschnitt aus der über 50-jährigen Geschichte der Hardrocker. Selbst Stücke aus der Zeit mit Sänger David Coverdale (71, "Stormbringer") und von Whitesnake finden sich im Set.

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Fakt ist, "Black Night", "Child in Time" und "Highway Star" dürfen ohne Frage als weltweites Kulturgut bezeichnet werden. Unzählige Bands haben sich an den Songs versucht. Purpendicular schaffen es, einen eigenen Stempel aufzudrücken und gleichzeitig dem Erbe von Deep Purple gerecht zu werden.

Ian Paice sieht man sein Alter nicht an. Wie ein Derwisch haut er auf die Trommeln. Sein Spiel ist charakteristisch. Vielleicht etwas zu Unrecht steht der Musiker immer ein wenig hinter den Gitarristen und Hammondorgelspielern der Band. Dennoch ist sein Sound essenziell für die Band.

Ein gelungener Abend für Hardrock-Fans mit allen großen Hits von Deep Purple und anderen! Knapp zwei Stunden volle Power!

Titelfoto: Christian Grube

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