Nacht der Kunst: Eine riesige Kunstmeile quer durch Leipzigs Norden
Leipzig - Schon zum 14. Mal fand Leipzigs Nacht der Kunst am Samstag statt. Auch in diesem Jahr verwandelten sich die Stadtteile Gohlis, Möckern und Wahren entlang der Georg-Schumann-Straße wieder in eine riesige Kunstmeile. Tausende Besucher bestaunten mehr als 200 Künstler, die ihre Werke in den örtlichen Geschäften, Cafés und Ateliers ausstellten.
"Alle Jahre wieder, einmal im Jahr verwandelt sich die Georg-Schumann-Straße in eine brodelnde Magistrale."
Mit diesen Worten gab Monika Maywald, Vorstand des Fördervereins der Georg-Schumann-Straße, den Startschuss für die 14. Nacht der Kunst.
Gemeinsam mit Organisatorin Kerstin Herrlich eröffnete sie am Samstag um 16 Uhr das jährliche Straßenfest.
Einst veranstaltet, um Kunden in die örtlichen Geschäfte zu locken, entwickelte sich die Nacht der Kunst (NdK) seit 2014 zu einem belebten Kunst-Event im Leipziger Norden.
Mehr als 200 Künstler stellten zu diesem Anlass am Samstag ihre Werke aus.
Diese waren zum Teil in den Läden und Cafés, aber auch in den hiesigen Kunst-Spots, wie den Pittlerwerken oder dem Kunsttanker, zu finden.
Auch Gohliser Wahrzeichen wie das Gohliser Schlösschen oder das Schillerhaus waren mit von der Partie.
Peter Beißert in der Bäckerei Schladitz
Einer der 200 Künstler war Maler und Fotograf Peter Beißert.
Seit 2007 ist der gelernte Maschinen- und Anlagen-Monteur als freischaffender Künstler tätig.
In seinen Zeichnungen hält er historische Szenen der Völkerschlacht zu Leipzig, des Mittelalters oder der Antike fest.
Auch außerhalb der Nacht der Kunst konnte sich Beißerts Kunst schon mehrfach in Leipzig und Umgebung sehen lassen
Am Samstag stellte der Künstler seine Werke in der Bäckerei Schladitz in der Georg-Schumann-Straße aus.
Im Vordergrund standen hier Kohle- und Kreidezeichnungen von historischen Motiven.
László Bikfalvi im Heisenberg-Gymnasium
Auch das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Möckern nahm als Ausstellungsort an der Nacht der Kunst teil.
Neben den Klassenzimmern, die die Künstler in bunte Galerien verwandelt hatten, bot die Band der Schule musikalische Unterhaltung.
Ein Künstler, der hier seine Werke präsentierte, war László Bikfalvi.
Mit seinen Acryl-Gemälden lädt der 80-Jährige seine Betrachter auf eine Weltreise ein.
Diese führt unter anderem durch den Amazonas in Brasilien, an die Amalfiküste in Italien oder an die Kreidefelsen in Dänemark.
Aber auch den Ausblick aus seinem Zuhause in Wahren oder seine Frau in jungen Jahren als Balletttänzerin hat der Künstler mit Pinsel und Farbe festgehalten.
Neben den beeindruckenden Landschaftsbildern zeigte der gelernte Dolmetscher und Reiseleiter auch Bilder der Fließtechnik.
In leuchtenden Farben entstehen so abstrakte Werke, die der Fantasie freien Raum lassen.
Ein gelungenes Event
Auch NdK-Organisatorin Kerstin Herrlich freute sich über einen gelungenen Abend und zahlreiches Erscheinen im Kunsttanker.
Ziel der Nacht der Kunst sei es, keine elitäre Veranstaltung zu schaffen, sondern alle Altersgruppen, egal ob Kunst-interessiert oder nicht, an die Kunst heranzuführen.
Gleichzeitig schaffe das Event Querverbindungen zwischen den Künstlern, Betreibern der Geschäfte und Besuchern, von denen alle profitieren, so Herrlich.
Im nächsten Jahr findet die Nacht der Kunst dann zum 15. Mal statt.
Schon jetzt seien die Köpfe des Organisationsteams am Rauchen, um mit der Veranstaltung im kommenden Jahr dem Jubiläum gerecht zu werden.
Darauf, was einen dann erwartet, darf man gespannt sein.
Bis dahin freut sich Herrlich darauf, alte Teilnehmer wiederzusehen und neue Geschäfte, Künstler und Besucher begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Bildmontage: Emily Mittmann