Mit dem Buch ist zu rechnen! Zahlen und Fakten rund um die Leselust
Leipzig - Zwei mehr oder minder feste Deckel, dazwischen bedrucktes Papier: Bücher sind eine Top-Erfindung der Menschheit. Allen Unkenrufen zum Trotz scheint die Lust am Lesen dabei ungebrochen. Wenn also kommende Woche die Leipziger Buchmesse (27. bis 30. April) ihre Tore öffnet, werden Zehntausende wieder ihren Autoren lauschen oder an Regalen und Ständen schmökern. Faszination Lesen - hier ein paar Zahlen zum Thema Buch.
9,63 Milliarden Euro setzte der deutsche Buchhandel im Jahr 2021 um (Quelle: Statista.com). 2,61 Mrd. Euro entfielen dabei auf den Internet-Buchhandel.
31,9 Prozent des Umsatzes im deutschen Buchhandel, also knapp ein Drittel, entfielen auf den Bereich Belletristik (Romane, Gedichte etc.).
24.800 Beschäftigte gab es 2020 deutschlandweit im Bucheinzelhandel. Sie verteilten sich auf knapp 3000 Geschäfte.
36,73 Millionen Menschen in Deutschland - nicht ganz jeder Zweite - dürften Umfragen zufolge im zurückliegenden Jahr wenigstens ein Buch gelesen haben.
11,6 Millionen der hier Lebenden lesen ihre Bücher (auch) elektronisch. Vornehmlich auf E-Book-Readern, aber auch auf Computern, Tablets oder Smartphones.
3 Milliarden Exemplare wurden von der Bibel mindestens verkauft - das reicht für den unangefochtenen ersten Platz in der ewigen Bestseller-Rangliste.
Direkt dahinter folgen die "Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung" (Das kleine Rote Buch), die sich vor allem während der Kulturrevolution in China (1966-1976) massenhaft verkauften.
Zahlen zum Buch: Das ist der meistverkaufte Roman aller Zeiten
Auf 218 Bücher kommt angeblich jeder Haushalt in Estland, wenn man einer Studie aus dem Jahr 2017 glauben kann. Damit sind die Balten europaweit Spitze. In Deutschland wurde ein Wert von 150 Büchern angegeben, was auch schon mehr als einen Bücherschrank füllen dürfte. Schlusslicht ist angeblich die Türkei (27 Bücher).
Im Jahr 1440, manchen Quellen zufolge auch etwas später, erfand der Mainzer Johannes Gutenberg den Buchdruck. Der machte es möglich, dass Schriften - also auch Ideen! - in Serie und damit vergleichsweise günstig produziert werden konnten. 180 Exemplare der sogenannten Gutenberg-Bibel wurden zwischen 1452 und 1454 gedruckt.
Noch vor Gutenberg hatte es bereits in China und Korea erste Experimente mit dem Buchdruck gegeben, die aber keinen Durchbruch der Technik brachten.
Mit etwa 500 Millionen Exemplaren weltweit gilt "Don Quijote" von Miguel de Cervantes (erschienen 1612) als meistverkaufter Roman aller Zeiten. Gefolgt wird er von Charles Dickens' "Eine Geschichte aus zwei Städten" (1812, ca. 200 Mio. Exemplare).
Auch "Harry Potter und der Stein der Weisen" (1997, von Joanne K. Rowling) schiebt sich mit 120 Mio. Exemplaren locker in die Top Ten.
Vor der Leipziger Buchmesse: So viele Bibliotheken gibt es in Deutschland
Jeweils rund 4 Milliarden Mal sollen sich die Werke zweier berühmter Briten verkauft haben, die damit als erfolgreichste Autoren aller Zeiten gelten.
Während William Shakespeare (1564-1616) vor allem 39 Theaterstücke ("Hamlet", "Macbeth", "Ein Sommernachtstraum") für die Ewigkeit schrieb, sorgte Agatha Christie (1890-1976) mit ihren 66 Kriminalromanen für manche durchwachte Lesenacht.
Mehr als 9000 öffentliche Bibliotheken gibt es in Deutschland, davon rund die Hälfte in städtischer Trägerschaft. Je nach Kommune kann der Preis für eine Jahresmitgliedschaft schwanken, doch meist rechnet sich die Ausgabe schon bei nur einem ausgeliehenen Buch.
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