Millionenschweres Naturkunde-Museum im alten Bowlingtreff: 95 Prozent bezahlt Leipzig nicht
Leipzig - "Lange haben wir auf diesen Moment hingearbeitet", sagt Prof. Ronny Maik Leder. Der Direktor des Leipziger Naturkundemuseums hat allen Grund zur Freude, denn der Bau der neuen Heimat im ehemaligen Bowlingtreff darf nun ganz offiziell beginnen, nachdem viel Geld freigemacht wurde.
Mit 83,4 Millionen Euro kalkuliert die Stadt zum aktuellen Stand die Baukosten im und am Gebäude am Wilhelm-Leuschner-Platz, das seit 1997 verwaist ist.
2019 war man noch von Kosten in Höhe von 38 Millionen ausgegangen. Vor einem Dreivierteljahr kalkulierte man mit 52,6 Millionen. Innerhalb von sieben Monaten erhöht sich diese Summe also um knapp 31 Millionen.
Die gute Nachricht: Satte 95 Prozent der aktuell prognostizierten Kosten werden vom Freistaat Sachsen getragen - das sind 74 Millionen. Dies steht seit Dienstag fest, als Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) die Absichtserklärung für die Förderung an Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke übergab.
"Das Naturkundemuseum ist ein Leuchtturm der Kultur- und Wissenschaftslandschaft Sachsens", lobte Kretschmer. "Sein Umzug auf den zentralen Wilhelm-Leuschner-Platz ist eine kluge und zugleich kreative Entscheidung, mit der Leipzig noch attraktiver für Besucherinnen und Besucher wird."
Die Investition werde "einen wichtigen Beitrag für die Regionalentwicklung im Mitteldeutschen Revier und in ganz Sachsen leisten", ist der 49-Jährige überzeugt.
Neues Leipziger Naturkundemuseum: Eigentliche Baumaßnahme beginnt erst 2025
In etwa drei Wochen soll nun schon mit der Schadstoffentsorgung aus dem 1987 errichteten Bowlingtreff begonnen werden, teilte die Stadt mit: "Zum Jahresbeginn 2025 folgen die Medienumverlegung und die archäologischen Untersuchungen, bevor dann im Laufe des Jahres 2025 die eigentliche Baumaßnahme beginnt."
Schon jetzt steht fest, dass in dem größeren und natürlich moderneren Standort Tierpräparate eines Jaguars und eines Kaimans Einzug halten werden. Sie werden Teil der laut Stadt weltgrößten Tierskulptur mit über 50 Großpräparaten sein.
Bis zur Fertigstellung des neuen Naturkundemuseums ist das bisherige noch in der Lortzingstraße 3 unweit des Goerdelerrings beheimatet.
Titelfoto: Bildmontage: Anke Brod ; Stadt Leipzig/Ronny Maik Leder