Maite Kelly zeigt ihre Kinder und spricht Klartext: "Schei*e, vielleicht kann ich das nicht mehr"
Leipzig - Privat, offen und gefühlvoll: Maite Kelly (45) sprach auf ihrem Konzert in der Leipziger QUARTERBACK Immobilien ARENA so ehrlich mit ihren Fans, dass die Musik fast in den Hintergrund geriet.

Eindrücke aus ihrem Leben als Mutter dreier Kinder suchen Maite-Fans im Internet oft vergebens. Und das hat auch einen Grund, gestand die Sängerin am Freitagabend in Leipzig.
"Ich glaube, jeder Mensch weiß, wie wichtig es ist, dass wir Kinder aus dem Internet raushalten."
Umso berührter dürften die Zuschauer gewesen sein, als Maite mit ihrem eigenen Tabu gebrochen hat und tatsächlich ein Bild von sich zusammen mit ihren drei Schätzen Agnes, Josephine und Solène auf die Leinwand projizierte.
"Ich zeige euch das Kostbarste in meinem Leben", kommentierte sie diesen emotionalen Moment und hatte somit einen von vielen tosenden Applaus an diesen Abend sicher.

Fast wäre einer ihrer Wünsche geplatzt: "Mach das lieber nicht, das Piano könnte zusammenbrechen"

Natürlich kam auch die Musik nicht zu kurz und wie man es von dem zweitjüngsten Kelly-Kind kennt, begeisterte sie mit einem riesigen Stimmvolumen.
Hier war mehr als einmal die Gänsehaut vorprogrammiert.
Neben vieler privater Einblicke in ihr Leben mit drei knallhart ehrlichen Kindern, die ihr oft den Spiegel vorhalten, berichtete sie auch über einen lang unerfüllten Wunsch, den sie entgegen kritischer Stimmen nun endlich verwirklichen wollte.
"Ich hatte immer davon geträumt einmal lasziv auf dem Piano zu wälzen und dabei zu singen." Eigentlich riet Maites Spitzenberater ihr davon ab: "Mach das lieber nicht, das Piano könnte zusammenbrechen." Doch eine ihrer Töchter griff ein und gab der Sängerin den benötigten Zuspruch: "Hast du was von Body Positivity gehört?"
Der Denkanstoß hat gefruchtet und so räkelte sich Kelly vor knapp 4500 Zuschauern auf dem Piano. Das Fazit: Recht hatte ihre Tochter. Denn das Ausnahmetalent machte eine tolle Figur.
Große Pläne: Maite Kelly will noch einen draufsetzen

Am Ende waren es jedoch ernste Worte, welche ihr so sehr auf der Seele brannten, dass Maite ihr Konzert damit beenden musste.
"Alle Frauen […] werden immer in der Öffentlichkeit gedemütigt, gepeinigt und bewertet und das ist einfach nicht mehr fair", erzählte sie mit Tränen in den Augen. Schnell wurde klar, dass sie auch aus persönlicher Betroffenheit heraus sprach.
Auch wenn es nicht immer leicht ist, will sie ihre Leidenschaft trotzdem weiter ausleben und neue Songs schreiben.
"Ich habe Angst davor, ich denke 'Schei*e, vielleicht kann ich das nicht mehr'", doch die Unterstützung ihrer Fans gebe ihr Kraft und so steht für Maite fest. Nach dieser Tour geht es nicht nur weiter, sondern es muss auch noch eine Schippe draufgesetzt werden.
Damit hat sich die Stimmgewalt sicher kein leichtes Ziel gesetzt, schließlich gilt es Klassiker, wie "Heute Nacht für immer", "Es ist einfach passiert" oder ihr Duett mit Roland Kaiser: "Warum hast du nicht Nein gesagt" zu übertrumpfen.
Titelfoto: Montage: Nico Schimmelpfennig