Los Angeles, "Oasis" und ein bisschen Nostalgie: Friedrich Kunath in Leipzig
Leipzig - Die Kunsthalle G2 am Dittrichring in Leipzig präsentiert den Künstler Friedrich Kunath. Leiter Leo Wedepohl erklärte, was hinter den farbenfrohen Werken des in Los Angeles lebenden Künstlers aus Chemnitz steckt.
Im ehemaligen Rechenzentrum am Dittrichring stellt die G2 öffentlich auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 1000 Quadratmetern Werke aus dem Bestand der Privatsammlung Hildebrand aus.
Derzeit zeigt die Kunsthalle eine Einzelausstellung des 1974 in Chemnitz geborenen Künstlers Friedrich Kunath.
Nachdem er seine farbenfrohen Bilder, die einen Mix aus romantischer Klassik und amerikanischer Popkultur zeigen, unter anderem bereits in Spanien, Mexiko und Japan ausstellte, sind sie nun endlich auch in Leipzig zu sehen.
Die Motive erinnern zum Teil an Poster und Albumcover der 90er-Jahre, greifen eine Vielzahl an popkulturellen Bezügen auf und wecken eine gewisse Nostalgie bei ihren Betrachtern.
So nimmt der Künstler unter anderem Bezug auf seine Lieblingskünstler und Inspirationsquelle "Oasis", ergänzt seine Bilder durch Comicfiguren wie Snoopy und thematisiert ehemalige Werbeplakate.
Idyllische Landschaften sorgen für Nostalgie
"Mit 27 ist er dann in die USA ausgewandert nach Los Angeles, was man den Bildern natürlich auch teilweise durch ihre Strahlkraft ansieht", erklärt Leo Wedepohl, Leiter der Kunsthalle, gegenüber TAG24.
Die Bilder zeigen sehnsuchtsvolle Landschaften und für die deutsche Romantik des 19. Jahrhunderts typische Merkmale, die im Kontrast zu den immer wieder auftretenden popkulturellen Bezügen stehen.
Insgesamt nutze Kunath die Motive als Metaphern für innere Gefühle, denen er durch Textfragmente und Gravierungen in die Farbschicht Ausdruck verleiht.
"Er schreibt total viele Texte in seinen Notizbüchern. Das sind nicht alles Dinge, die er sich selber ausdenkt", so Wedepohl.
"Das sind auch Dinge, die sind aus Musik, aus Literatur, Dinge, die er irgendwie im Flugzeug aufschnappt oder so. Es sind ganz verschiedene Sachen, die da zusammenkommen."
Vom kleinen Maulwurf bis zu dramatischen Zeichnungen
Neben den eindrucksvollen Malereien sei jedoch etwas anderes das Highlight:
"Diese Wand ist das Besondere an dieser Ausstellung. Das sind 28 Zeichnungen und das hat er noch nie in so einem Umfang gezeigt", sagte Wedepohl.
In einer Vielzahl von Formaten, mit verschiedensten Techniken und unterschiedlichsten Motiven präsentiert sich die gesamte Komplexität des weltweit anerkannten Künstlers.
So findet sich ein Bild des kleinen Maulwurfs mit seinen Freunden und der Überschrift "F**k the Police" neben einer fotorealistischen Schwarz-Weiß-Zeichnung.
Noch bis zum 8. September kann die Ausstellung in der Kunsthalle G2 besichtigt werden.
Genauere Infos und Öffnungszeiten findet Ihr auf G2-Leipzig.de.
Titelfoto: Bildmontage: Emily Mittmann