Leipziger Taxifahrerin bekommt mit fast 50 ihr erstes Tattoo und kann nicht mehr aufhören!
Leipzig - Eigentlich wollte sie sich nie ein Tattoo stechen lassen. Doch inzwischen hat sich eine Leipziger Taxifahrerin den gesamten Körper mit Tattoos "zuhacken" lassen. Und das mit 50 Jahren! Ihr Körper ist inzwischen ein Gesamtkunstwerk - übersät mit Tattoo-Orchideen, Gesichtern und sogar einer Raubkatze.
Auf dem Oberschenkel prangen zwei Frauengesichter, auf ihrem Rücken ein geschnürtes Mieder, auf dem Bein eine Raubkatze und dazwischen unendlich viel Tinte und Farbe: Nur wenige Zentimeter von Kerstin Ehes (54) Körper sind nicht tätowiert.
Dabei hat die Taxifahrerin erst vor fünf Jahren angefangen, ihren Körper mit dem ungewöhnlichen Körperschmuck verzieren zu lassen!
"Ich wollte eigentlich nie ein Tattoo haben", sagt die Leipzigerin, als wir sie zum Interview in ihrer kleinen Wohnung in Leipzig-Paunsdorf besuchen. Erst mit 48 Jahren stieß sie auf ein Motiv, das sie ihre bisherige Einstellung dann doch noch einmal überdenken ließ: drei rosafarbene Orchideen, die heute auf ihrem Oberarm prangen.
"Erst sollten die auf meine Hand, aber da ging meine Tätowiererin nicht mit, meinte, das würde ich bereuen, wenn es so sichtbar ist", erinnert sich Kerstin und muss ein bisschen schmunzeln.
Denn nach dem ersten Tattoo folgte ein zweites und ein drittes.
Schmerzen beim Stechen: Das ist der Trick!
Wie viele andere Tattoo-Fans auch stand Kerstin schnell vor einem Problem: "Diese 'weißen' Flecken zwischen den Tattoos haben mir schnell nicht mehr gefallen", sagt die 54-Jährige und ließ sich kurzerhand den gesamten Körper tätowieren.
Nur Gesicht, Brustwarzen und ihr Intimbereich blieben frei - zumindest vorerst. "Am Hals ist meine Tätowiererin noch am überlegen – im hohen Alter beginnt die Haut dort ja zu hängen und das sieht dann wirklich nicht mehr ganz so schön aus", vermutet Kerstin.
Seit einigen Jahren schon lebt die gebürtige Leipzigerin weitgehend zurückgezogen. Zu ihrer Familie und ihrem Sohn hat sie schon seit etwa 15 Jahren keinen Kontakt mehr. "Nach dem Ende meiner letzten Beziehung konnte ich dann endlich tun und lassen, was ich wollte. Dann hat keiner mehr gesagt 'das reicht jetzt aber mal mit den Tattoos!'", freut sich Kerstin.
So sind es heute hauptsächlich ihre Taxi-Gäste, die mit ihrer außergewöhnlichen Erscheinung in Berührung kommen. "Die meisten Rückmeldungen sind positiv, die Leute sind neugierig", so Kerstin. Einige fragen, wo man so originelle Leggings kaufen kann. Oder stellen die Standard-Frage, an welcher Stelle die Nadel denn am meisten weh getan hat.
"An den Rippen!", sagt sie dann, weiß aber auch: "Wenn man im Kopf hat, was man nach der Sitzung als Ergebnis auf der Haut für die Schmerzen bekommt, ist es gar nicht mehr so schlimm!"
"Immer angezogen!" Vorteile von Tinte auf älterer Haut
Wie viele einzelne Bildchen ihren Körper schmücken kann die Taxifahrerin nicht mehr sagen – schließlich verschmolzen die einzelnen Tätowierungen nach und nach zu einem Gesamtbild.
Preislich kann Kerstin aber konkreter werden. "Ich habe ungefähr 25.000 bis 30.000 Euro für alle Tattoos bezahlt. Ich habe über die Jahre hinweg etwa 500 Euro im Monat dafür ausgegeben." Eine ganz schöne Stange Geld, die die 54-Jährige aber gerne investierte. "Die einen fahren in den Urlaub, die anderen rauchen oder gehen aus. Das mach ich alles nicht. Mein Lohn fließt in die Tattoos", berichtet sie stolz über ihr "Hobby".
Das Außergewöhnliche, das Bunte, das hat die Taxi-Fahrerin schon immer gereizt. In ihrer Wohnung sammelt sie mörderisch hohe Absatzschuhe und Perücken in allen Farben; ihre Fingernägel sind lang und in Neonfarben lackiert.
Wie der Zufall es so will, traf Kerstin während einer Taxi-Fahrt auf ihren heutigen Manager Moritz Pindorek, der sofort von der exotischen Dame als "unique" - also einzigartigen - Charakter begeistert war. Für seine Agentur "Beastfluence" nahm er die 54-Jährige unter Vertrag und kümmert sich jetzt um alle ihre Social-Media-Kanäle wie zum Beispiel bei Instagram, OnlyFans und TikTok. Auf den Portalen lässt sich die Leipzigerin von Abertausenden Fans feiern, die ihr dort folgen.
Für alle älteren Semester, die ebenfalls mit dem ersten Tattoo zur später Stunde liebäugeln, hat die 54-Jährige noch einen entscheidenden Tipp: "Ich habe mich vor ein paar Jahren nicht mit kurzen Hosen oder T-Shirts wohlgefühlt. Irgendwann ist die Haut nicht mehr so straff oder man bekommt Krampfadern. Seitdem ich aber tätowiert bin, fühle ich mich immer wie angezogen und gehe im Sommer auch wieder in Hot Pants aus dem Haus."
Titelfoto: Bildmontage: privat