Kunst als Protest: Leipzig-Festival rückt den Nahen Osten in Fokus
Leipzig - Nicht wegschauen will das Leipziger Tanz- und Theaterfestival euro-scene. Die Veranstaltung soll gesellschaftspolitische Themen mit künstlerischen Ausdrucksformen verbinden.
Ein Fokus werde auf den Nahen und Mittleren Osten gelegt, teilten die Veranstalter mit. "Die euro-scene Leipzig ist eine Feier von Tanz und Theater in seiner Vielfalt, Schönheit und Zeitgenossenschaft", sagte Festivalleiter Christian Watty bei der Vorstellung des Programms.
Das Festival findet zum 34. Mal statt. Vom 5. bis 10. November seien 38 Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten in Leipzig geplant, darunter Produktionen aus Belarus, Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Iran, Libanon und Palästina.
Angekündigt sind unter anderem eine Uraufführung sowie drei Deutschlandpremieren.
Mit vier Stücken von Künstlern aus dem Iran, Palästina und Libanon legt das Programm einen Schwerpunkt auf den Nahen und Mittleren Osten.
Stücke über menschliche Verletzlichkeit und Stärke
"Die vier Stücke erzählen einerseits von Gesellschaften, wo die Kunstfreiheit zumindest eingeschränkt ist und Künstler:innen vielfach als staatsfeindlich unter Beobachtung stehen oder sogar verfolgt werden", erläuterte Watty.
Zum anderen würden Tanz und Theater zum Ausdruck des Protests gegen Machtmissbrauch, Willkür, Gewalt, Krieg und Chaos.
Drei weitere Stücke erzählen von menschlicher Verletzlichkeit und Stärke und setzen damit auch ein Manifest für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.
So stellen sich 21 ukrainische, belarussische und polnische Frauen in Marta Górnickas Produktion "Mothers a Song for Wartime" am 7. November auf der Großen Bühne im Schauspiel Leipzig mit ihrem kraftvollen Chortheater der Gewalt und Zerstörung des russischen Angriffskriegs entgegen.
Der Ticketvorverkauf beginnt den Veranstaltern zufolge diesen Samstag (28. September).
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Willnow