Kaffee mit gutem Gewissen: Start-up aus Leipzig will Lieblingsgetränk auf das nächste Level bringen

Leipzig - Eine leckere Tasse Kaffee gehört wohl zur Morgenroutine vieler Leipziger, auch wenn dessen Herkunft und CO2-Verbrauch oft einen bitteren Nachgeschmack hat. Ein Start-up aus Leipzig möchte das ändern und hat einen umweltfreundlichen und ethisch fair hergestellten Kaffee auf den Markt gebracht.

Insgesamt sind mittlerweile sieben verschiedene Kaffee-Sorten im Shop erhältlich.
Insgesamt sind mittlerweile sieben verschiedene Kaffee-Sorten im Shop erhältlich.  © PR/Purple Bike Coffee

Die Gründer von "Purple Bike Coffee" haben mit ihrem Start-up eine Leidenschaft zum Beruf gemacht.

"Ich habe schon als Student als Barista gearbeitet und wollte irgendwann selber wissen, wo der Kaffee herkommt. In einer Selbstfindungsphase bin ich dann mehrere Monate durch Südamerika gereist, habe unter anderem bei Erzeugern auf der Kaffeefarm bei der Ernte geholfen", erzählte Gründer Gabriel Keuter im Interview mit TAG24.

Nach seinem Einblick in die Lebensrealitäten von Kaffeebauern machte er es sich zum Ziel, mehr Transparenz in den Handel mit Kaffee zu bringen.

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So müssen Kaffeebauern auf vielen Plantagen häufig unter schlechten Bedingungen und zu geringen Löhnen arbeiten, in Monokulturen angebaut kann der Kaffee-Anbau einen sehr schädlichen Einfluss auf Umwelt- und Ökosysteme vor Ort haben.

Auch Aspekte der Logistik und Auslieferung hinterlassen oft einen schlechten CO2-Abdruck hinter einem der liebsten Produkte der Deutschen - das soll sich mit "Purple Bike Coffee" ändern!

Der Traum von "Purple Bike Coffee": Eine eigene Rösterei

Das Team von "Purple Bike" kann auch fürs Catering gebucht werden.
Das Team von "Purple Bike" kann auch fürs Catering gebucht werden.  © PR/Purple Bike Coffee

Über einen Freund kam Keuter an einen Kontakt zu einer Kaffee-Kooperative aus Kamerun. 2020 wurde bereits die erste Sorte von "Purple Bike Coffee" in Freiberg im Röster bearbeitet.

Während die Corona-Pandemie viele Ideen und Projekte zum Stillstand zwang, entwickelten Gabriel Keuter und seine mittlerweile vier Partner und Mitarbeiter immer mehr Sorten und bezogen 2021 schließlich erste Räumlichkeiten inklusive Büros in der Leipziger Industriestraße.

Mit der Hilfe von einem Start-Up-Mentor, dem Impact Hub, wurden die Kaffee-Experten in die Grundzüge des Unternehmertums eingeweiht, sodass bald mit nächsten Schritten geliebäugelt wurde: Eine ganz eigene Rösterei, um schlussendlich auch größere Mengen der Kaffee-Sorten herstellen zu können.

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Mit dem alten Stöhrwerk im Leipziger Westen war schnell eine passende Immobilie gefunden, doch für den Umbau der Rösterei und ein neues Abluftsystem ist das Start-up auf Unterstützung angewiesen.

Deshalb wurde bereits Anfang Juli eine entsprechende Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, die Ihr als Kaffee-Fans auch noch bis Sonntag unterstützen könnt.

Mit dem lila Fahrrad zum Kaffee-Genuss

Auch in größeren Mengen gibt es die Kaffeebohnen in Mehrweg-Verpackungen.
Auch in größeren Mengen gibt es die Kaffeebohnen in Mehrweg-Verpackungen.  © PR/Purple Bike Coffee

Mittlerweile sind sieben verschiedene Kaffee-Sorten im Sortiment von "Purple Bike Coffee" erhältlich, darunter etwa "El Brunis", eine Espresso-Röstung aus Peru, oder "Zanya" – der perfekte Filterkaffee aus Vietnam.

Alle Bohnen werden in Mehrweg-Flaschen verpackt und in Leipzig mit Lastenrädern ausgefahren. Diese hatten in den Anfangstagen eine lila Färbung – deswegen der Name "Purple Bike Coffee".

Zukünftig soll die nachhaltige Kaffee-Marke auch fernab der Messestadt die Tassen von bewussten Genießern füllen. Unter anderem ein Punkt, an dem jedes Nachhaltigkeitsbestreben an erste Grenzen stößt.

"Der klimaneutrale Versand ist eine unserer größten Herausforderungen", bestätigt Gabriel Keuter.

Auch der etwas gehobene Verkaufspreis ist in den Tagen von Inflation und Energiekrise ein Kritikpunkt. "Wir wollen für einen bewussten Konsum sensibilisieren und Qualität und Transparenz hat ihren Preis", so der Geschäftsführer dazu.

Wenn Ihr den Kaffee probieren wollt, könnt Ihr auf der Website von "Purple Bike Coffee" Euren Einkaufskorb füllen. Aber auch einige Cafés und Restaurants haben die Bohnen aus der Mehrwegpackung bereits im Sortiment, etwa das Café Lux im Leipziger Osten oder "Mein liebes Frollein" in der Südvorstadt. Auch die Regale hiesiger Supermärkte sollen sich nach und nach mit "Purple Bike Coffee" füllen.

"Meine Lieblingssorte ist 'La Doña Espresso', am besten frisch aus der Siebträgermaschine", rät Experte Gabriel Keuter.

Titelfoto: Bildmontage: PR/Purple Bike Coffee

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