Ein Fest für jeden Bluesrock-Fan: Joe Bonamassa begeistert in der Arena
Von Christian Grube
Leipzig - Er hat den Bluesrock wieder salonfähig gemacht: Joe Bonamassa (46). Am Montagabend gastierte der Gitarrist in der QUARTERBACK Immobilien ARENA in Leipzig. TAG24 war dabei.
Untätigkeit kann man dem US-Amerikaner nicht vorwerfen: Joe Bonamassa veröffentlicht gefühlt jedes Jahr ein neues Album, mit dem er auf Tour geht. So ist er auch ein regelmäßiger Gast in der gut besuchten Leipziger Arena.
Pünktlich um 20 Uhr betrat Bonamassa samt sechsköpfiger Band unter großem Jubel die Bühne – im Anzug, wie üblich mit Sonnenbrille und roter Gibson-Gitarre.
Völlig unprätentiös wurde der Abend eröffnet, weder Kameras noch Leinwände waren an der Seite der Bühne zu finden. Nur die Musik stand im Vordergrund und das zeigte gleich zum Anfang: Es sollte sich alles um den Blues drehen – zwölf Takte, mehr brauchte es nicht.
Ein Großteil der Songs stammte vom aktuellen Album "Blues Deluxe Vol. 2".
Wie zu erwarten war, solierte sich Joe Bonamassa durch die Stücke. Dennoch war es keine One-Man-Show. Seine Band bekam genügend Raum, um sich ebenfalls zu präsentieren – alle Musiker sind Meister ihres Fachs.
Allen voran Keyboarder Reese Wynans (76), der bereits mit Legenden wie Stevie Ray Vaughan (†35) oder John Mayall (90) spielte.
Joe Bonamassa stand schon mit Blues-Legende B. B. King auf der Bühne
Beeindruckend war auch die Wahl seiner Instrumente: Bonamassa nahm spätestens nach jedem zweiten Song eine neue Gitarre zur Hand – ein Fest für Liebhaber.
Mit jeder Note hörte man die DNA seiner Vorbilder. Bereits als Jugendlicher galt er als Wunderkind des Blues: Mit zwölf Jahren spielte er mit dem großen B. B. King (†89), später mit Eric Clapton (79) oder Jeff Beck (†78). Ihr Einfluss ist unüberhörbar.
Auf seinem musikalischen Weg sprengt Bonamassa teils Grenzen: Im Mai 2024 erscheint das fünfte Album mit Black Country Communion, einer Supergroup aus ehemaligen Mitgliedern von Deep Purple und Dream Theater sowie dem Sprössling von Led-Zeppelin-Drummer John Bonham (†32).
Wo es anfangs noch eher verhalten Szenen-Applaus bei großartigen Soli gab, tauten die rund 3000 Leipziger Fans am Montagabend nach und nach auf und es hielt sie schließlich kaum noch auf ihren Plätzen. Zur Zugabe "Sloe Gin" durften sie sogar ganz nah an die Bühne herantreten.
Und so durfte Leipzig einen Musiker erleben, der das Erbe der großen Rockgitarristen angetreten hat. Unter dem Einfluss dieser Legenden aufgewachsen, geht er trotzdem seinen eigenen Weg, was er in der Arena eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Titelfoto: Christian Grube