Jetzt ist es offiziell: Leipziger Kult-Club IfZ macht dicht - das sagen die Betreiber
Leipzig - Es ist ein schwerer Schlag für die Leipziger Club-Szene: Das "Institut fuer Zukunft" (IfZ) macht dicht! Was die Gründe für die Schließung sind und was die Betreiber dazu sagen.
Eigentlich sollte dieses Jahr ein Grund zum Feiern sein: Das IfZ hat zehnjähriges Jubiläum. Doch noch im Dezember wird der mehrfach ausgezeichnete Techno-Club im Leipziger Süden für immer schließen - und zwar gezwungenermaßen, wie die Verantwortlichen am Donnerstag mitteilten.
Denn dieser Schritt sei nicht leichtgefallen, so Geschäftsführer Franz Thiem. "Doch leider führt angesichts unserer finanziellen Situation kein Weg mehr an einer Schließung vorbei."
So habe es nicht nur durch Corona einen Einbruch gegeben, auch die Streichung von Fördermitteln und steigende Kosten seien zum Problem geworden.
Das Dilemma: "Wir brauchen mehr Gäst*innen, um diese Kosten zu decken, und mussten die Preise erhöhen", so Thiem. "Gleichzeitig steigt der ökonomische Druck auch bei unseren Gäst*innen. Viele können sich den Clubbesuch einfach nicht mehr leisten."
Thiem: "Wir können dem Druck nicht mehr standhalten"
Thiem erklärt weiter: "Der Versuch von einem gemeinsamen Arbeiten mit flachen Hierarchien, bei dem die gemeinsame Gestaltung der Vielen wichtiger ist als der finanzielle Profit Einzelner, ist angesichts der wirtschaftlichen Zwänge unmöglich geworden. Wir können dem Druck nicht mehr standhalten."
Aber nicht nur Geld-Probleme spielten eine Rolle: "Was den Club einst besonders gemacht hat, nämlich der gesellschaftliche Auftrag und die politische Haltung, wirkt heute wie aus der Zeit gefallen", heißt es in der Pressemitteilung.
Am Ende steht trotzdem der Dank an alle Unterstützenden der vergangenen Dekade. "Und wir sind überzeugt davon, dass das IfZ die Leipziger Clublandschaft nachhaltig geprägt hat", blickt Thiem zurück.
Fest steht: Das Aus des IfZ ist nicht nur ein Verlust für die Club-Kultur. Mit der letzten Veranstaltung zu Silvester heißt es dann leider endgültig Abschied nehmen.
Titelfoto: IMAGO / Thomas Dietze