Einst im Besitz Hermann Görings, 1945 in See versenkt: Leipziger Museum zeigt besondere Figur

Von Birgit Zimmermann

Leipzig - Das Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst hat im 150. Jahr seines Bestehens einen Besucherrekord erzielt. Im Festjahr gab es bedeutende Neuzugänge - darunter eine besondere Figur.

Die Bronzekopie der Venus Medici aus den Uffizien in Florenz während der Jahrespressekonferenz im Grassi Museum neben Direktor Olaf Thormann (63) und Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Die Linke).
Die Bronzekopie der Venus Medici aus den Uffizien in Florenz während der Jahrespressekonferenz im Grassi Museum neben Direktor Olaf Thormann (63) und Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Die Linke).  © Jan Woitas/dpa

Wie Direktor Olaf Thormann (63) sagte, kamen 2024 rund 109.000 Gäste in das traditionsreiche Haus. 2023 waren rund 92.000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden. Das Grassi Museum hatte voriges Jahr sein 150. Jubiläum gefeiert.

Die rund 230.000 Objekte umfassende Sammlung des Museums wurde im Festjahr um einige bedeutende Neuzugänge erweitert.

Unter anderem ist im Grassi jetzt eine Bronzekopie der Venus Medici aus den Uffizien in Florenz zu sehen.

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Die Besonderheit dieser Figur ist, dass sie 45 Jahre auf dem Grund des Großen Döllnsee in Brandenburg gelegen hat. Sie war einst im Besitz des Nazi-Verbrechers Hermann Göring und wurde 1945 in dem See versenkt. Erst 1990 wurde sie geborgen.

Grassi Museum für Angewandte Kunst mit Besucherrekord: Vier Sonderausstellungen im Jahr 2025

Das Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst hat im 150. Jahr seines Bestehens mit 109.000 Gäste einen Besucherrekord erzielt.
Das Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst hat im 150. Jahr seines Bestehens mit 109.000 Gäste einen Besucherrekord erzielt.  © Jan Woitas/dpa

Nach Angaben des Direktors verzeichnete das Museum voriges Jahr 2.184 Neuzugänge im Wert von rund 1,5 Millionen Euro. Das meisten dieser Exponate kamen als Schenkungen in das Museum, ein kleiner Teil als Ankäufe.

2025 stehen neben kleineren Foyer-Ausstellungen vier Sonderschauen auf dem Programm. Eine davon wird sich unter dem Titel "Gefäss | Skulptur" um deutsche und internationale Keramik seit 1946 drehen. Sie wird vom 8. November 2025 bis zum 4. Oktober 2026 gezeigt.

Eine weitere Sonderschau nähert sich dem Kunsthandwerk im Nationalsozialismus an und untersucht unter dem Titel "Formen der Anpassung", wie sich politische Einflussnahme auf das Design und Kunsthandwerk auswirkte.

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Dafür sei Fingerspitzengefühl, aber auch Mut nötig, weil man sich auch mit der eigenen Museumsgeschichte auseinandersetze, sagte Kuratorin Sabine Epple. Die Schau ist vom 26. November 2025 bis zum 14. April 2026 zu sehen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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