Ein Ort für die Nachbarschaft: Professioneller Tauschschrank im Lene-Voigt-Park in Arbeit
Leipzig - Noch bis Ende Oktober läuft ein Crowdfunding-Aufruf aus Leipzig, um den Bau einer hochwertigen Tauschbude im Lene-Voigt-Park zu ermöglichen. Initiator Aaron Krautheim (28)will mit seinem Projekt "Lenes Tauscho" den nachbarschaftlichen Zusammenhalt und Austausch im Leipziger Osten fördern.
Knapp 1700 Euro waren Anfang der Woche bereits auf der Crowdfunding-Plattform "Startnext" zusammengekommen, 4000 Euro sollen es am Ende sein, um die Kosten des Tauschschranks vollständig zu decken.
"Ich bin sehr optimistisch, dass es klappt", so Krautheim am Dienstag im Gespräch mit TAG24.
Seine Vision: ein professioneller Tauschschrank aus Stahl, der den Anwohnern des Leipziger Osten die Möglichkeit gibt, ungenutzte Dinge unentgeltlich an andere weiter zu geben, sich untereinander auszutauschen.
Der HTWK-Student ist in Leipzig-Reudnitz aufgewachsen und hat die vorherigen Tauschbuden selber schon häufig genutzt, etwa um alten Klamotten nochmal ein neues Leben in zweiter Hand zu schenken.
"Ich mag die soziale Komponente an solchen Tauschbuden. In einer Kneipe wird Bier getrunken, eine Kirche ist ein religiöser Ort, aber eine Tauschbude ist ein sehr neutraler Punkt zum Zusammenkommen und Austauschen", findet Krautheim.
Die bisherigen am südlichen Ende des Parks aufgestellten Buden und Konstruktionen wurden allerdings stets nach einiger Zeit entweder von der Stadt entfernt, durch Vandalismus zerstört oder von der Witterung angegriffen. Das soll bei "Lenes Tauscho" anders laufen.
Wetterfest und beleuchtet: "Lenes Tauscho" als Tauschbude deluxe
"Der Bereich, auf dem der Schrank stehen soll, ist Privatgelände. Dort habe ich mir eine vertragliche Genehmigung geholt, dass das Aufstellen der Tauschbude okay ist", berichtete der 28-Jährige.
Für die Stadt selbst will er als direkter Ansprechpartner zur Verfügung stehen, um mögliche Probleme oder Anliegen direkt behandeln zu können.
Ein weiterer Kritikpunkt an den bisherigen Tauschbuden war außerdem der Müll und Unrat, der sich mit der Zeit dort ansammelte. Auch das will der Leipziger clever umgehen. "Innerhalb des Schrankes gibt es auch ein Kabuff samt Mülltonne. Von dort kann die Stadtreinigung dann direkt den Müll mitnehmen, sodass nichts mehr herumliegt", ist die Idee von Aaron Krautheim.
Neben dem Kabuff wird auch ein Beleuchtungssystem in "Lenes Tauscho" Platz finden, um auch in den Abendstunden oder in der Nacht gute Sicht und Sicherheit für Nutzer zu ermöglichen. Außerdem ist der Schrank mit Türen versehen, damit dieser bei schlechten Witterungsverhältnissen auch einfach mal wetterdicht abgeschlossen werden kann. Bodenplatten und eine Begrünung stellen sicher, dass der "Tauscho" im Winter und Frühjahr nicht im Schlamm versinkt.
Das Ganze kostet natürlich Geld - die Preise für den Bau der Schrankkonstruktion erhöhten sich zusätzlich wegen der durch die Pandemie bedingte Rohstoffknappheit. Bis Ende Oktober werden also weiterhin Spenden via Startnext gesammelt. Den Link zum Projekt findet Ihr >>>hier. Mehr Infos gibt es noch auf der Website von "Lenes Tauscho".
Titelfoto: Bildmontage: Moritz Richter