Leipzig - Durch seine penible Kontrolle, dass Pächter die Regelungen in seiner Kleingartenanlage einhalten, ist Michael Baumann (61) berühmt und berüchtigt. Jetzt hat er auf Kritik am Bundeskleingartengesetz reagiert - und weist einige Behauptungen entschieden zurück!
Erstmals postete der Leipziger, der 1. Vorsitzender der "Gartenfreunde Südost e. V." im Schatten des Völkerschlachtdenkmals ist, ein Reaction-Video auf seinem stetig wachsenden Instagram-Profil.
Eine Frau regte an, "bitte ganz dringend diese Kleingartenregelung" zu überarbeiten, da diese "sowas von nicht mehr zeitgemäß" sei. Zwar ist auch Baumann nach eigener Aussage "kein Freund des derzeitigen Bundeskleingartengesetzes mehr".
Aber: Aktuell würden Pächter in Leipzig nur knapp 13 Cent pro Quadratmeter zahlen. "Stell' dir vor, die Regeln fallen alle weg, da haben wir den Dreck, weil dann je nach Lage eine Kommune zwischen ein und neun Euro macht."
Außerdem regt sich die Userin auf, dass in einem Schrebergarten keine ans Abwassernetz angeschlossene Toilette erlaubt ist.
Baumann schlägt vor: Ein Chemie-Klo, das mit nach Hause genommen werden kann oder ein Trocken-WC, bei dem feste Ausscheidungen mit Streu bedeckt und der Urin separat aufgefangen werden.
Kleingartensheriff Michael Baumann: "Meine Liebe, dann nehmt euch einen Erholungsgarten"
Ebenfalls stark in der Kritik: "Ich darf kein Bett drin haben, nicht drin schlafen!" Völliger "Blödsinn", sagt Michael Baumann: "Wo steht, dass du in deiner Laube kein Bett haben darfst? Das gelegentliche Nächtigen in den Lauben ist erlaubt", zitiert er aus dem Regelwerk.
Ein weiterer Punkt: Bäume und Sträucher dürfen eine bestimmte Höhe von 1,20 bis 1,50 Meter nicht überschreiten, müssen verschnitten werden. Vielmehr wolle die Frau der Natur freien Lauf und die Pflanzen einfach unkontrolliert wachsen lassen.
Der Sachse hat auch da etwas entgegenzusetzen: "Wenn die Bäume zu groß werden, ziehen die dir aus deinem kleinen Garten das ganze Wasser raus!" Das würde zum Nachteil anderer Pflanzen oder der Beete gehen.
Alles in allem sei die Userin einfach genervt vom Bundeskleingartengesetz. Den Garten habe sie ohnehin nur, weil sie ihn sich mit Freunden teilt. "Meine Liebe, dann nehmt euch einen Erholungsgarten, da habt ihr eure Ruhe", macht der 61-Jährige unmissverständlich klar.