Oma muss leider draußen bleiben: Gäste-Ärger um Sachsens Jugendweihen
Leipzig - An diesem Wochenende beginnt in Sachsen die wegen Corona verschobene Jugendweihe-Saison. Rund 12. 000 Jugendliche werden heuer feierlich in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Doch es droht massiver Ärger um die Feierstunden. Denn mancherorts werden selbst Großeltern und Geschwisterkinder von der Zeremonie ausgeschlossen.
Sachsens neue Corona-Verordnung lässt wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen zu (TAG24 berichtete). Mithin sind Jugendweihen prinzipiell wieder im alten Format möglich. Doch nicht überall in Sachsen werden die Familienverbände den Feiern beiwohnen können.
"Nicht alle Träger und Betreiber der von uns angemieteten Feierhäuser sind so flexibel, dass sie ihre Hygienekonzepte der neuen Verordnung, die zwar beschlossen aber noch nicht mal veröffentlicht ist, rechtzeitig anpassen", beschreibt Detlef Dikow (65), Präsident des Sächsischen Verbands für Jugendarbeit und Jugendweihe, das Problem.
Vor allem in Leipzig ist Ärger vorprogrammiert. Während etwa im Raum Dresden je sechs bis acht Familienangehörige der Zeremonie beiwohnen können, sind bei den in der Messestadt ab 5. September stattfindenden Feiern nur je zwei Angehörige erlaubt.
Soll heißen: Die Eltern dürfen mit, Geschwister und Großeltern müssen draußen bleiben.
"Wir wissen, dass das eine unschöne Situation ist, aber die kommunalen Träger hier bewegen sich einfach nicht", beklagt Dikow, der seit Jahren vergeblich versucht, Oper und Schauspielhaus als große Feierstätten zu bekommen. Die jetzt angemieteten Häuser - Stadtbad und Haus Leipzig - sind angesichts der starren Hygienekonzepte zu klein.
Sachsens erste von rund 200 Jugendweihen findet Samstag in der Stadthalle Riesa statt - mit jeweils sieben Familienangehörigen. Während der Zeremonie müssen keine Masken getragen werden.
Titelfoto: Danny Gohlke/dpa