Gusswerke Leipzig stellen Produktion ein: 400 Mitarbeiter betroffen
Leipzig - Der insolvente Automobilzulieferer Gusswerke Leipzig stellt zum Ende des Monats die Produktion ein. Einen entsprechenden Beschluss habe der Gläubigerausschuss gefasst, teilte Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch am Dienstag mit.
Zuvor war der letzte verbliebene Interessent aus dem Bieterverfahren ausgestiegen. "Das ist ein bitterer Tag für uns und die Beschäftigten", so Bauch.
Betroffen sind rund 400 Mitarbeiter. Nur ein kleines Team soll zunächst bleiben, um das Unternehmen mit abzuwickeln.
Der Beschluss markiere zugleich das Ende einer langen Gießerei-Tradition in Leipzig. Nicht zuletzt hätten auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Branche insgesamt die Suche nach Investoren zum Erliegen gebracht.
Die weltweiten Fabrikschließungen großer Autohersteller hätten im zweiten Quartal 2020 für einen erheblichen Rückgang von Aufträgen gesorgt, hieß es.
Die Gusswerke Leipzig hatten im Oktober 2019 Insolvenz angemeldet. Im Sommer 2018 hatte ein wochenlanger Streik bei dem damals noch zur Halberg-Guss-Gruppe gehörenden Zulieferer für Aufsehen gesorgt.
Der damalige Eigentümer Prevent hatte sich danach zurückgezogen.
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