Großbaustelle Oststraße: "Eine weitere Selbstmordstrecke in Leipzig"
Von Anke Brod
Leipzig. "Eine weitere Selbstmordstrecke in Leipzig!" Dies sagte heute früh vor einer neuen Baustelle in der Oststraße besorgt Anwohner Patrick Reißig (25) zu TAG24. Vor der Einmündung zur Prager Straße wird hier auf rund 200 Metern stadteinwärts aktuell die Fahrspur erneuert. Der Autoverkehr weicht daher behelfsmäßig auf die Restspur aus. Doch die war gleichzeitig noch für entgegenkommende Radfahrer vom Ostplatz her freigegeben!
Ein Ausweichen der Pedalisten auf den eigens zur Bauzeit ausgeschilderten "gemeinsamen Geh- und Radweg" mit Hindernissen wie Fußwegplatten, Mülltonnen und Hauseingängen war aber wegen der räumlichen Enge ebenfalls unmöglich.
"Das Ganze ist eine Farce", umriss es Patrick Reißig kurz. Alarmiert meinte er: "Diese Verkehrsführung ist nicht nur gefährlich, sondern widersprüchlich und unklar."
Weiter: "Ein Sicherheitsabstand ist völlig utopisch!"
Tatsächlich glich die Situation an der Oststraße heute Morgen eher einem Irrenhaus. Busse, LKW, Paketboten, radfahrende Mütter mit Kinderwagenanhängern, der Rettungsdienst – all dies verquickte sich im dicken Berufsverkehr schier unübersichtlich mit den Bauarbeitern auf der Spur nebenan an ihren ratternden Großmaschinen.
Löblich: Schnell waren Polizei und Baubehörde an der Gefahrenstelle. Und gegen 10.30 Uhr war der Radweg an der Oststraße in Richtung Reudnitz bereits provisorisch abgesperrt. An einer sicheren Umleitung für Pedalisten wurde hernach fieberhaft gebastelt.
Titelfoto: Anke Brod