Lämmer aus dem Mutterleib gerissen: Behörden entdecken illegale Schlachterei
Grimma - In den letzten zwei Wochen waren im Muldental immer wieder tote Lämmer und illegal entsorgte Schlachtabfälle im Wald und an Feldwegen gefunden worden (TAG24 berichtete). Bei einer Razzia auf dem Gelände eines Europaletten-Händlers entdeckten Polizisten jetzt eine illegale Schlachterei und 50 Tiere, die offenbar demnächst geschächtet werden sollten.
Mittlerweile stieg die Zahl der in der Landschaft aufgefundenen Müllsäcke mit toten Lämmern, Gedärmen, Schafbeinen und -köpfen auf 71 an (TAG24 berichtete). Ein Bürgerhinweis brachte die Kripo nun auf die Spur eines Syrers (35), der am Grimmaer Hengstberg einen Europaletten-Handel betreibt.
Als Polizisten gemeinsam mit Vertretern des Veterinäramts den Betrieb durchsuchten, staunten sie nicht schlecht. Hinter riesigen Palettenstapeln getarnt stand eine Herde von 50 Schafen und Lämmern.
Nach Angaben des Veterinäramts stammten die Tiere aus mehreren Bundesländern und wurden auf dem Gelände illegal gehalten.
Neben dem Verschlag entdeckten die Beamten zwei Container, in denen eine illegale Schlachterei betrieben wurde. Nach Angaben von Veterinäramtsleiterin Asia Möller gibt es mehrere Indizien, dass Tiere hier "nicht tierschutzgerecht“ getötet wurden.
Der Verdacht: Die Schafe wurden ohne Betäubung nach islamischem Ritual geschächtet. Besonders krass: Die illegal entsorgten Lämmer wurden offenbar tragenden Muttertieren während der Schlachtung aus dem Leib gerissen und als Müll entsorgt.
Die 50 Schafe sollten offenbar zum Ende des Ramadan-Festes geschächtet werden. Der Polizei erklärte der Palettenhändler, dass ihm die Tiere nicht gehören würden. Das Veterinäramt beschlagnahmte die Herde.
Titelfoto: Polizei Leipzig