Gedenkfeier für verstorbene Kinder muss ausfallen: Kerzen brennen trotzdem

Leipzig - Weltweit findet am Sonntag der Gedenktag der verstorbenen Kinder statt und wird für gewöhnlich auch in Kirchengemeinden gefeiert. In Leipzig musste die Veranstaltung nun abgesagt werden.

Viele Eltern werden am Sonntag eine Kerze für ihre verstorbenen Kinder anzünden. (Symbolbild)
Viele Eltern werden am Sonntag eine Kerze für ihre verstorbenen Kinder anzünden. (Symbolbild)  © 123Rf/smileus

Auf ihrer Website teilte die Nikolaikirche den Teilnehmern die Absage mit.

"Das in besonderer Weise geplante Gedenken muss in der jetzigen Situation leider aus personellen Gründen kurzfristig abgesagt werden", heißt es dort in einer Mitteilung.

Die Kirche selber sei an besagtem Sonntag jedoch zwischen 12 und 17 Uhr geöffnet.

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Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen Familien, die in den vergangenen Monaten ein Kind verloren haben, um 19 Uhr brennende Kerzen in ein Fenster.

Jedes Licht steht für ein verstorbenes Kind und das Wissen, dass dieses das Leben ihrer Familien erhellt haben.

Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt.

Trotz dessen, dass am Sonntag keine gemeinsame Gedenkfeier stattfinden kann, können sich Eltern und Familien online vernetzten. Mehr Infos findet Ihr hier.

Update, 11 Uhr:

Traurige Statistik: In Sachsen-Anhalt sind in den Jahren 2017 bis 2019 insgesamt 158 Säuglinge in ihrem ersten Lebensjahr gestorben. Das teilte das Statistische Landesamt in Halle am Freitag anlässlich des Weltgedenktages für verstorbene Kinder am 13. Dezember mit.

Die Sterblichkeit lag in den drei Jahren bei drei toten Säuglingen je 1000 Lebendgeborenen. Im Jahr 1991 lag die Quote noch bei 9,1 verstorbenen Säuglingen. Für den starken Rückgang der Sterblichkeit gebe es verschiedene Erklärungsansätze, hieß es. Unter anderem führten eine gestiegene Aufklärung zum gesünderen Verhalten während der Schwangerschaft und eine erhöhte Vorsicht in der Phase direkt nach der Geburt zu einer geringeren Sterblichkeit der Neugeborenen.

Neben Säuglingen sind nach Angaben des Statistischen Landesamts im gleichen Zeitraum auch 284 Kinder und Jugendliche im Land gestorben. 1991 waren es noch 400 Jungen und Mädchen.

Titelfoto: 123Rf/smileus

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