Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome: Das ist in Leipzig geplant

Leipzig - Vor 85 Jahren zündeten Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November überall in Deutschland Synagogen an, wüteten in Wohnungen und Geschäften, verschleppten, misshandelten und töteten jüdische Mitbürger. So wird der Opfer dieser Pogromnacht von 1938 am heutigen Donnerstag in Leipzig gedacht.

In Leipzig wird am heutigen Donnerstag der Opfer der Novemberpogrome gedacht.
In Leipzig wird am heutigen Donnerstag der Opfer der Novemberpogrome gedacht.  © Sebastian Willnow/dpa

Wie es aus dem Rathaus hieß, lädt die Stadt um 11 Uhr zur Kranzniederlegung an die Gedenkstätte in der Gottschedstraße ein - auch die einst an diesem Ort stehende Synagoge fiel den Novemberpogromen zum Opfer.

Dort soll neben Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) unter anderem Küf Kaufmann (76), der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, sprechen. Zudem seien ein Kaddisch-Gebet und eine Schweigeminute geplant.

Darüber hinaus organisiere das Erich-Zeigner-Haus wieder die Aktion "Mahnwache und Stolpersteine putzen": Dabei werden zwischen 10 und 18 Uhr die vor ehemaligen Wohnhäusern im Boden verlegten Gedenktafeln wieder zum Glänzen gebracht, Kerzen angezündet, Blumen niedergelegt und Biografien verlesen.

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Bei einem für 18 Uhr geplanten Gedenkgottesdienst in der Thomaskirche werde die Göttinger Rabbinerin Jasmin Andriani die Gastpredigt halten und der Leipziger Synagogalchor singen. "Anschließend führt ein Kerzenweg zur Lichtsäule bei Apels Garten und weiter zur Gedenkstätte in der Gottschedstraße", so die Stadt.

Eine szenische Lesung im Rahmen der Reihe "Gelesen - Verbrannt - Wiedergelesen" von Axel Thielmann, Henner Kotte und der Ephraim Carlebach Stiftung finde um 19 Uhr in der Bibliothek Plagwitz statt. Weitere Lesungen seien für den 20. November um 19 Uhr in der Bibliotheca Albertina und für den 29. November um 19 Uhr im Capa-Haus geplant.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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