Nachts dröhnen Frachtmaschinen: Fluglärm geht Anwohnern gewaltig auf den Wecker
Markkleeberg - 140 Beschwerdebriefe übergab Markkleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze (53) an Landrat Henry Graichen (44). "Seitdem sind schon 30 neue Beschwerden dazugekommen", sagt das Stadtoberhaupt. Grund für den Ärger: anhaltender Fluglärm.

Dass Flugzeuge über die Stadt fliegen, ist dabei nichts Neues. Die Markkleeberger kennen das. Doch seit Februar hat sich etwas geändert.
Denn zum 30. Januar wurde die Anflugroute geändert. In einem einjährigen Probebetrieb fliegen Maschinen den Flughafen Leipzig/Halle nun auch von Süden aus, entlang der A 38, an.
"Das Problem sind die Frachtflugzeuge", erklärt Karsten Schütze. Vornehmlich in der Zeit zwischen 22 und 1 Uhr würden die teils sehr alten Maschinen die nächtliche Ruhe, vor allem im Stadtteil Zöbigker, stören.
"Wir haben festgestellt, dass mal eine Antonow 22 mit 46 Jahren Betriebsalter über die Stadt dröhnte", kann der Oberbürgermeister nur den Kopf schütteln.
Problem Fluglärm: Beschwerden auch aus anderen Orten

Außer aus Markkleeberg kamen inzwischen auch aus Markranstädt, Zwenkau und Großpösna Beschwerden.
Alle wurden an Landrat Henry Graichen übergeben. Denn der Landkreis Leipzig vertritt die Interessen der betroffenen Kommunen in der Fluglärmkommission, hatte im Vorfeld erfolglos gegen den Probebetrieb gestimmt.
Die Forderung nun: "Wir möchten nicht, dass der Probebetrieb fortgeführt wird, das akzeptieren wir nicht, und wir wollen schon gar nicht, dass er verlängert wird und daraus ein Regelbetrieb entsteht", sagt Karsten Schütze.
Zur nächsten Sitzung Mitte Oktober sollen die Beschwerden eingebracht und eine mobile Lärmmessung beantragt werden. Allerdings habe die Kommission auch nur eine beratende Funktion, das letzte Wort das Sächsische Wirtschaftsministerium.
Titelfoto: imago images/Rüdiger Wölk