Wer fackelte Wohnhaus in Störmthal ab? Feuerwehr sammelt Spenden
Von Anke Brod
Störmthal - In den frühen Morgenstunden des 6. Dezember verwandelte ein tragisches Brandereignis im Großpösnaer Ortsteil Störmthal das Wohnhaus von einem 85-jährigen Feuerwehrmann und dessen Partnerin in ein Trümmerfeld. Jetzt sammeln die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Großpösna, Störmthal-Güldengossa sowie die Gemeinde Großpösna Spenden für das Paar.
Während seiner 60-jährigen Dienstzeit in der Feuerwehr habe Werner Heffe vielen Menschen helfen können, heißt es in dem Aufruf. Der Appell: "Nun benötigt er unsere Unterstützung!"
Noch am Brandtag hatte der Bürgermeister von Großpösna, Daniel Strobel (45, parteilos) mit dem kurz vor Weihnachten so schwer getroffenen Paar gesprochen. "Es ging mir ums Trostspenden", erläuterte am Freitag im TAG24-Gespräch und fügte hinzu: "Ich wollte aber auch wissen, wobei nun konkret Hilfe benötigt wird".
Natürlich suchten sie in erster Linie eine neue Wohnung, gab er den Hauptwunsch der Geschädigten wieder. Ihr gesamtes Leben habe die Familie in Störmthal verbracht, sagte Strobel und verdeutlichte: "Deshalb wollen sie jetzt auch im Ort bleiben." Aktuell seien sie in einer Pension einquartiert.
Wie es der Zufall wollte, war Werner Heffe gerade erst am 4. November zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Großpösna für 60-jährige Mitgliedschaft in der Störmthaler Wehr geehrt worden.
Weshalb einen Monat später gut zwei Meter neben seinem Privathaus ein Holzlager in Flammen aufging und das Feuer offenbar recht schnell auf die hochentzündliche Gebäudefassade und den Dachstuhl übergriff, weiß niemand. Auch nicht, ob überhaupt irgendwelche Zusammenhänge bestehen. Ohnehin wären das nur wilde Spekulationen.
Spurensicherung ergab Brandstiftung
Fest steht aber inzwischen, dass das Ganze ein Vorsatzdelikt war. "Nach Begutachtung unserer Spezialisten lassen die Spuren am Brandort den Schluss auf schwere Brandstiftung zu", schilderte ein Sprecher der Polizeidirektion Leipzig auf TAG24-Anfrage.
Die Ermittlungen liefen aktuell noch in alle Richtungen, so die Auskunft. Einen oder mehrere Täter habe man daher noch nicht dingfest machen können.
Die Hilfbereitschaft der Menschen nach dem Vorfall sei enorm, berichtete Daniel Strobel weiter. Dieses Wochenende etwa wolle die örtliche Feuerwehr den Dachstuhl notdürftig sichern. "Alles ehrenamtlich", so Strobel. Es herrsche tolle Kameradschaft und sehr guten Zusammenhalt im Ort, freute sich der engagierte Bürgermeister.
Wollt auch Ihr der "gebrannten" Störmthaler Familie helfen, wieder Fuß zu fassen, könnt Ihr unter IBAN DE 07 8605 0200 1241 1220 47 und dem Stichwort "Nothilfe Heffe Störmthal" Geldspenden auf das Konto der Freiwilligen Feuerwehr Großpösna überweisen.
Titelfoto: Anke Brod