Fahrradspur am Leipziger Dittrichring: So viele Radler benutzen sie
Leipzig - Während vor dem Hauptbahnhof die neueste Fahrradspur entstanden ist und es bald auch auf dem Ranstädter Steinweg einen eigenen Streifen für Drahtesel gibt, ist ein weiterer auf dem Dittrichring bereits seit einem Jahr in Betrieb. Wie wird er angenommen? Wie zufrieden ist die Stadt? Und an welcher Stelle könnte es Änderungen geben?
"Es braucht eine gewisse Zeit, bis sich neue Wegeverbindungen etabliert haben", sagte ein Sprecher des Verkehrs- und Tiefbauamtes vor knapp einem Jahr zu TAG24 über die Neuerung, die im Rahmen der Mobilitätsstrategie 2030 entstanden ist, die den Radverkehr in der Messestadt attraktiver machen soll.
Erst über einen längeren Zeitraum werde sich der Effekt der neuen Radfahrstreifen einstellen, war er sich damals sicher.
Schon ein halbes Jahr später gab es laut der Behörde erste Erfolge zu verzeichnen. Stichprobenartige Zählungen am Tag vor dem Start der Markierungsarbeiten und sechs Monate danach hätten demnach ein Plus von 1000 Radfahrenden in Richtung Süden ergeben. Die Fahrtrichtung Norden werde hingegen nicht so gut angenommen.
Weitere Erhebungen gab es seitdem nicht. "Ein zeitlicher Verlauf seit Bestehen der Markierung liegt nicht vor", so der Sprecher.
Eine Auswirkung auf den motorisierten Verkehr kann dagegen nicht zweifelsohne belegt werden, da die Zählungen deutlich vor der Corona-Pandemie sowie ebenfalls sechs Monate nach den Markierungsarbeiten stattgefunden hatten. Zu letzterem Zeitpunkt waren Themen wie Home-Office und erhöhte Kraftstoffpreise vorhanden, die einen Vergleich nicht möglich machen.
Probleme auf Höhe der Lotterstraße: Radverkehrsführung soll optimiert werden
Aufgrund des Rückstaus zwischen dem Martin-Luther-Ring und der Einmündung Lotterstraße, die insbesondere auf die Verringerung der Geradeausspuren in Richtung Bundesverwaltungsgericht von zwei auf eine zurückzuführen ist, kommt es an der Kreuzung Lotterstraße/Rudolphstraße immer wieder zu gefährlichen Situationen.
Grund ist unter anderem, weil der motorisierte Verkehr im Rückstau die Kreuzung und den Überweg für Fußgänger und Radfahrer blockiert und sich diese durch die stehenden Fahrzeuge hindurchschlängeln müssen.
Dies hat auch das Verkehrs- und Tiefbauamt registriert, das allerdings klarstellt, dass die "derzeitige Knotenpunktsgestaltung" an der von Radlern, Fußgängern, Kraftfahrzeugen und Bussen sowie Straßenbahnen gleichermaßen hoch frequentierten Stelle einen Kompromiss darstelle, "um den verkehrlichen Belangen in ihrer Gesamtheit gerecht zu werden".
Mittel- bis langfristig sei es aber der Plan, "vor allem die Radverkehrsführung aus der Lotterstraße in die Rudolphstraße zu optimieren und zu verbessern".
Titelfoto: Christian Grube