Fahrradklau-Hauptstadt Leipzig setzt jetzt auf Rad-Schließfächer
Leipzig - Sachsens Hauptstadt der Fahrraddiebe ist Leipzig. Jeden Tag verschwinden hier 16 Drahtesel - zumeist auf Nimmerwiedersehen. Jetzt will die Stadt zumindest für Pendler die Diebstahlsgefahr vermindern und an Haltestellen verschließbare Fahrradboxen errichten.
Der Fahrradklau in Zahlen: Im Jahr 2022 wurden in Leipzig 5878 Fahrraddiebstähle aktenkundig. Die Schadenssumme belief sich laut Polizeistatistik auf 6,5 Millionen Euro. Die Aufklärungsquote lag bei lediglich 10,4 Prozent der Fälle.
Für das vergangene Jahr sei die Statistik noch nicht fertiggestellt, die Zahlen würden sich tendenziell jedoch nicht wesentlich von den 2022er-Fallzahlen unterscheiden, erklärte eine Behördensprecherin auf Anfrage.
Da die Abstellplätze vor Haltepunkten und Bahnhöfen zu den gefährdetsten Gebieten gehören, will die Stadt hier künftig verschließbare Fahrradboxen anbieten.
Zunächst werden Schließfächer am S-Bahn-Haltepunkt Leipzig-Nord und am Bayerischen Bahnhof getestet.
Pendler-Boxen ab Ende März für jedermann
"Bei dem Test geht es vor allem um zentrale Fragen der Bedienbarkeit", erklärte Verkehrsamts-Leiter Michael Jana.
Ab Ende März sollen die Pendler-Boxen dann für jedermann über die "Leipzig Move"-App der Verkehrsbetriebe buchbar sein. Zu den Preisen machte die Stadt noch keine Angaben.
Insgesamt 208 abschließbare Fahrradabstellplätze - aufgeteilt in Boxen und Garagen - seien bereits an zwölf Standorten aufgestellt worden, teilte die Stadt mit.
In den Fahrradboxen seien zudem Steckdosen für Elektrofahrräder installiert. Die Anlagen kosten rund 1,2 Millionen Euro.
Titelfoto: Ralf Seegers