Von Birgit Zimmerman
Leipzig - Im ersten Jahr seit Eröffnung sind in Sachsens erstem Tageshospiz in Leipzig insgesamt 34 schwerstkranke Gäste betreut worden.
Die Auslastung sei kontinuierlich gestiegen, teilte Astrid Böddener mit, die Sprecherin des Hospizes Villa Auguste. Das Tageshospiz ist als Pilotprojekt vom Bundesfamilienministerium gefördert worden.
In der Einrichtung können Menschen tagsüber Zeit verbringen und werden palliativmedizinisch und psychosozial betreut. Es gibt auch Musik- und Kreativangebote oder Spielerunden.
Auch Geburts- und Feiertage werden begangen, und sogar eine Hochzeit wurde im Tageshospiz bereits gefeiert. Abends kehren die Menschen nach Hause zurück.
Durch die Betreuung im Tageshopiz werden auch die pflegenden Angehörigen entlastet. Der Aufenthalt wird über die Krankenkassen wie bei einem stationären Hospiz über eine Verordnung geregelt.
Krankenhausaufenthalte durchkreuzen Planungen
Die Einrichtung war am 1. Februar 2024 eröffnet worden. Die ersten Gäste wurden im März aufgenommen. Anfänglich seien die Plätze in der Tagesbetreuung zu 25 Prozent belegt gewesen, mittlerweile sei das Tageshospiz bei bis zu 59 Prozent Auslastung angekommen, erklärte Böddener. 17 Menschen, die im ersten Jahr das Angebot nutzten, seien inzwischen gestorben.
Derzeit besuchen 16 Gäste das Tageshospiz. Die Aufnahme von sechs weiteren Menschen sei derzeit noch offen. Die Planung sei in einem Tageshospiz immer mit Unwägbarkeiten verbunden, erläuterte Böddener. Unter anderem sagten Gäste kurzfristig ab, weil sich ihr Zustand wegen ihrer Erkrankung verschlechterte. Oder es kämen Krankenhausaufenthalte oder manchmal auch Urlaube dazwischen.
Am 8. März könnten sich Interessierte bei einem Tag der offenen Tür über das Angebot informieren. Das Tageshospiz öffnet dann von 11 bis 15 Uhr für potenzielle Gäste und ihre Angehörigen.