Er diente sogar als Film-Drehort: Sächsischer "Creepy Tunnel" abgerissen

Von Anke Brod

Leipzig - Der uralte, kopfstoß-niedrige Fußgängertunnel neben dem Rietzschkebach unter den Schienen zwischen Stünzer Park und den Kleingärten von Anger-Crottendorf ist Geschichte. Er wurde jetzt durch Bauarbeiter der Deutschen Bahn (DB) abgetragen, stattdessen soll eine modernere Variante kommen.

Der "Creepy Tunnel" kurz vor dem Abriss.
Der "Creepy Tunnel" kurz vor dem Abriss.  © Anke Brod

Im Volksmund "Creepy Tunnel" - unheimlicher Tunnel - genannt, spielt der finstere Durchgang mit Gruseleffekt sogar im Buch mit dem Titel "Als wir träumten" von Autor Clemens Meyer ein Rolle. 

Der Film dazu über eine Jugendgang der Nachwendezeit im Leipziger Osten zu Liebe, Freundschaft, Verrat und Anarchie ging 2015 bundesweit an den Start. 

Drehorte wie der mittlerweile geschlossene Konsum an der Breslauer Straße in Stötteritz oder eben besagte Mini-Unterführung in einer versteckten Ecke hinter dem Stünzer Park verleihen dem Streifen den tollen lokalen Esprit mit pikanten Wiedererkennungseffekten aus alten Zeiten. 

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Das ist zum Leidwesen einiger Alteingesessener nun aber passé. 

Denn die Deutsche Bahn modernisiert im Eisenbahnknoten Leipzig den Streckenabschnitt Leipzig-Engelsdorf - Leipzig-Stötteritz. 

Dabei werden sieben Eisenbahnbrücken erneuert. Es sind jeweils zwei Brücken in der Cunnersdorfer Straße und in der Zweenfurther Straße sowie die Brücken über den Rietzschkebach, die Zweinaundorfer Straße und die Oststraße. Außerdem erhält der Haltepunkt Leipzig-Anger-Crottendorf einen neuen Mittelbahnsteig und einen barrierefreien Zugang.

Pikant: Gerade noch im Januar wurde ein Baustellenbagger auf der anderen Seite des Tunnels offenbar politisch motiviert abgefackelt.

Titelfoto: Anke Brod

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