Drei Jahre nach brutalem Mord in Plagwitz: Gibt es neue Hinweise zum Täter?

Leipzig - Zum dritten Mal jährt sich Anfang Oktober der Mord am 34-jährigen Stefan M. aus Leipzig-Plagwitz. Seit der brutalen Tat am 1. Oktober 2017 gingen zahlreiche Hinweise bei der Polizei ein - bei "Kripo Live" wird der Fall noch einmal aufgerollt.

Tausende Hinweise sind bereits zum Tod von Stefan M. aus Leipzig eingegangen. (Archiv)
Tausende Hinweise sind bereits zum Tod von Stefan M. aus Leipzig eingegangen. (Archiv)  © Polizei Leipzig

Am Abend des 1. Oktobers 2017 fährt der 34-jährige Stefan M. nach seinem Feierabend in einem Logistikunternehmen in Leipzig vom Hauptbahnhof mit der Tramlinie 1 nach Hause.

Gegen 22.20 Uhr steigt der junge Mann an der Station Könneritzstraße/Stieglitzstraße aus, um noch 750 Meter zu seiner Wohnung in der Eduardstraße 1 zu laufen. Was in diesen wenigen Metern passiert, ist bis heute ein Rätsel: Ein oder mehrere Unbekannte attackieren Stefan M. mit einem Messer und verletzen ihn tödlich.

"Gegen 22.21 Uhr ging beim Rettungsdienst und der Polizei der Notruf ein, trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen erlag Stefan M. seinen schweren Verletzungen", erinnert sich Polizeipressesprecherin Maria Braunsdorf.

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Sofort wird die SOKO "Eduard" gegründet, die dem Mörder auf die Spur kommen soll; zwischenzeitlich sind 17 Polizeibeamte damit beschäftigt, Spuren und Hinweise aus der Bevölkerung zu sammeln.

Vor seiner Haustür in der Eduardstraße wurde Stefan M. von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert.
Vor seiner Haustür in der Eduardstraße wurde Stefan M. von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert.  © Screenshot Kripo Live

Staatsanwaltschaft Leipzig berichtet von "laufenden Ermittlungen"

Polizeisprecherin Maria Braunsdorf berichtete in "Kripo Live" über die Suche nach Hinweisen.
Polizeisprecherin Maria Braunsdorf berichtete in "Kripo Live" über die Suche nach Hinweisen.  © Screenshot Kripo Live

"Wir verteilten Flyer an über 1900 Haushalte in der Umgebung, ein Zeugenaufruf hing an allen Haltestellen aus", so Maria Braunsdorf weiter. Zum Zeitpunkt der Tat fand unweit des Tatorts ein Konzert des Rappers "RIN" im Täubchenthal statt; von den Gästen erwarteten sich die Beamten Hinweise.

Über Fahndungsfotos wurde ebenfalls nach Fahrgästen der Tramlinie gesucht, mit der Stefan M. nach Hause fuhr (TAG24 berichtete). Die Fahrgäste konnten gefunden werden - entscheidende Hinweise nach dem Täter jedoch nicht. Auch die Suche nach einer Tatwaffe im Karl-Heine-Kanal in Leipzig-Plagwitz brachte keine relevanten Erkenntnisse.

"Bei der Staatsanwaltschaft Leipzig sind mehr als 1800 Hinweise eingegangen, von denen jedoch keine Angaben zum Täter führen konnten. Um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden, können keine weiteren Angaben gemacht werden", heißt es vonseiten der Leipziger Staatsanwaltschaft. Der Fall sei auf jeden Fall noch nicht zu den Akten gelegt, so die Justizbehörde.

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Über Kripo Live wird nun erneut nach Zeugen und Hinweisen gefahndet. Wer am Abend des 1. Oktobers Beobachtungen zur Tat oder dem Täter gemacht hat, soll sich bei der Kripo Leipzig unter der 034196646666 melden. Hinweise, die zum Ergreifen des Täters führen könnten, werden mit 10.000 Euro belohnt.

Titelfoto: Polizei Leipzig

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