Drastische Änderungen für den Leipziger Hauptbahnhof: Nur noch zwei statt vier Fahrspuren!
Leipzig - Der Autoverkehr direkt vor dem Leipziger Hauptbahnhof in westliche Richtung soll künftig nur noch auf zwei statt vier Fahrspuren stattfinden.
Zwei der wegfallenden Spuren sollen dabei der Entzerrung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs zugutekommen: Im Bereich zwischen Bahnhofsgebäude und Straßenbahnhaltestelle teilen sich diese Parteien aktuell einen einzigen Gehweg, was besonders beim Warten an der Ampel immer wieder für Chaos sorgt.
Um dort endlich für mehr Sicherheit und Übersicht zu sorgen, wird der Radverkehr in westliche Richtung also nun auf die Fahrbahn verlegt und bekommt somit eine eigene große Spur zugewiesen. Damit dabei keine Missverständnisse entstehen, soll die Radspur grün eingefärbt werden, dass sie sich vom Gehweg abhebt.
Mit den Markierungsarbeiten sowie den Anpassungen in der Verkehrsführung wird laut der Stadtverwaltung bereits in der kommenden Woche begonnen, im Mai soll dann alles beendet sein. Insgesamt belaufen sich die Kosten hierfür auf rund 35.000 Euro.
Im zweiten Schritt der Arbeiten sollen dann die Ampel-Warteflächen der Radfahrer und Fußgänger räumlich getrennt werden, dazu kommt noch eine Fahrradweiche in der Zufahrt zur Gerberstraße. Hier wird der Radverkehr dann in Mittellage geführt, während die Autofahrer durch Baulichtabsicherungen am frühzeitigen Einfahren gehindert werden sollen. Bis Jahresende soll diese Maßnahme fertig gebaut sein.
Bereich vor dem Leipziger Hauptbahnhof: Nur noch zwei anstatt vier Fahrspuren
Der City-Ring vor dem Bahnhof gehört zu einem der verkehrsstärksten Knotenpunkte der Stadt, womit natürlich auch zahlreiche Unfälle einhergehen: Nach Angaben der Stadt krachte es dort allein zwischen 2020 und 2022 insgesamt 24-mal.
Mit der Verengung der Fahrspuren und der damit einhergehenden neuen Ampelschaltung für sämtliche Verkehrsteilnehmer sollen nicht nur gefährlichen Spurwechseln, sondern auch den langen Staus auf der Brandenburger Straße und dem Georgiring Einhalt geboten werden.
Der Plan der Stadt: Beide Richtungen erhalten nicht mehr zeitgleich, sondern abwechselnd freie Fahrt, sodass weniger Fahrspuren für das Abfließen des Verkehrs nötig sein werden. So versicherte Baubürgermeister Thomas Dienberg am Donnerstag: Der Bereich vor dem Hauptbahnhof soll trotz der Neuerungen nicht zum "Nadelöhr für den Kfz-Verkehr" werden!
Auch der Umweltgedanke spielte bei den Überlegungen natürlich eine Rolle, wie die Stadt in einer Pressemitteilung deutlich machte: So sieht die vom Stadtrat beschlossene Mobilitätsstrategie 2030 vor, alle Verkehrsmittel des Umweltverbundes gleichberechtigt zu fördern - so eben auch die Radfahrer.
All diese Maßnahmen basieren auf den Ergebnissen des Fußverkehrsentwicklungsplans der Stadt, an der sich Leipzigerinnen und Leipziger direkt beteiligen konnten. Zu dem bisher unübersichtlichen Ampelbereich vor dem Hauptbahnhof erreichten die Stadt insgesamt 344 Melden - mehr als zu jedem anderen Bereich in der Messestadt.
Titelfoto: Ralf Seegers