Leipzig - Ein Wohnwagen steht an einer Straße im Leipziger Westen. Der Anhänger ist zwar in einer markierten Parkbucht abgestellt, erlaubt ist das allerdings nicht - und kann mächtig teuer werden!
Die Anhängerkupplung witterungsdicht verschlossen, die Fenster mit Gardinen versehen, den "Garten" davor bepflanzt.
Was eher süß und keinesfalls nach einer Straftat aussieht, stellt aber tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit dar.
Denn außerhalb baurechtlich genehmigter Campingplätze dürfen Wohnmobile, -anhänger und Zelte zu Wohn- und Übernachtungszwecken nicht im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden, teilt das Leipziger Ordnungsamt auf TAG24-Anfrage mit. "Ausgenommen sind Wohnmobile und Wohnanhänger zum einmaligen Übernachten."
Letzteres ist aber auch nur erlaubt, wenn dadurch Straßen sowie Grün- und Erholungsanlagen keinen Schaden tragen und gleichzeitig auch keine Anwohner belästigt werden.
5000 Euro Strafe, wenn Wohnwagen mehr als eine Nacht benutzt wird
In diesem Fall ist zumindest ein eintägiges Abstellen ausgeschlossen. Der Anhänger steht schon mehrere Tage an Ort und Stelle. Zudem ist ein zunächst geöffnetes Fenster wieder geschlossen worden. Es macht also den Anschein, dass der Anhänger nicht nur abgestellt wurde, sondern dauerhaft zum Aufenthalt genutzt wird.
Dies ist im Leipziger Stadtgebiet allerdings grundsätzlich nur auf den dafür vorgesehen Campingplätzen am Auensee und am Kulkwitzer See erlaubt.
Erstellt die Stadt eine Ordnungswidrigkeitsanzeige, droht dem Halter auf Grundlage § 24 Abs. 1 Nr. 17, Abs. 2 Polizeiverordnung und § 39 Abs. 2 Sächsisches Polizeibehördengesetz ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro.
Zudem wurden direkt vor dem Wohnanhänger einige gärtnerische Bepflanzungen vorgenommen. Ein paar bunte Frühblüher zieren nun eine eigentlich als Baumbegrenzung vorgesehene Stelle. Ob die Verschönerung vom Wohnwagenbesitzer vorgenommen wurde, ist unklar.