Von Jasmin Beisiegel

Leipzig - Bei Demonstrationen mit Bezug zum Nahostkonflikt haben in Leipzig Hunderte Menschen protestiert.

Unter dem Motto "Don't Support Apartheid" zogen in der Spitze etwa 350 Demonstrierende durch die Innenstadt, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Der Protestzug habe einen Stopp vor dem Bundesverwaltungsgericht gemacht. Für die Demonstration hatten mehrere Initiativen aus der propalästinensischen Szene mobilisiert.

Ein Bündnis aus mit Israel solidarischen Gruppen hatte zum Gegenprotest aufgerufen. An dieser Kundgebung nahmen laut Polizei in der Spitze 250 Menschen teil.

Hintergrund ist eine Verhandlung am Bundesverwaltungsgericht zur Israel-Boykott-Bewegung BDS in der kommenden Woche. Die Bundesrichter sollen über eine Klage gegen einen Bundestagsbeschluss aus dem Jahr 2019 entscheiden, in dem die BDS-Aktivitäten verurteilt werden.

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BDS steht für "Boykott, Desinvestition und Sanktionen". Der Bundestag stufte die Argumentationsmuster der Bewegung als antisemitisch ein. Der radikale Boykott-Aufruf gegen Israel sei scharf zu verurteilen.

Gegen diesen Beschluss haben Unterstützer der Bewegung geklagt. Die Verhandlung am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ist für Mittwoch geplant.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, kam es während der Demonstrationen zu zwei "kleineren" Zwischenfällen.

Am Zeitgeschichtlichen Forum beschädigten Teilnehmer der antiisraelischen Versammlung Plakate mit jüdischem Bezug. Die Beamten konnten die Tat filmen und zwei verdächtige Syrer (beide 20) nach der Veranstaltung stellen.

"Dabei kam es zu einem tätlichen Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte", erklärte Sprecher Moritz Peters.

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Als die Demonstranten die Gegendemo am Simsonplatz erreichte und beide Gruppen aufeinander trafen, kam es untereinander zu Beschimpfungen.

Darüber hinaus verliefen beide Versammlungen friedlich und ohne weitere Zwischenfälle.

Erstmeldung vom 22. März, 18.53 Uhr. Aktualisiert am 23. März, 11.53 Uhr.