Dachgärten, Zisternen, Versickerungsflächen: Wie Leipzig zur Schwamm-Stadt werden soll
Leipzig - Klimaextreme prägen die Zukunft des Freistaats. Mit dem Wettermix aus Starkregen und extremer Trockenheit müssen auch die sächsischen Städte klarkommen. Die Lösung könnten sogenannte "Schwammstädte" sein. Das ambitionierte Projekt "Leipziger BlauGrün" will den Spagat schaffen und ein ganzes Stadtviertel nach den Prognosen der Klimaforscher ausrichten.
Dreh- und Angelpunkt ist eine blau-grüne Infrastruktur, also ein Wasser- und Vegetationsmanagement, das besser vor Überhitzung, Trockenheit und Extremwetter-Ereignissen schützen kann.
Dazu konzipiert das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig mit vielen Partnern ein ganzes Stadtquartier neu.
Das Neubauquartier L416 anstelle des ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhofs wird mit Dachgärten, Versickerungsflächen, Grundwasserbrunnen, Zisternen und einem 5,5 Hektar großen Park ausgestattet.
Ziel ist es, dass das System das Wasser wie einen Schwamm aufsaugt, wenn es zur Verfügung steht, und möglichst so lange speichert, bis es gebraucht wird.
Regenwasser soll nicht mehr schnell abgeleitet, sondern im Quartier gehalten werden.
Neues Quartier in Leipzig: Platz für fast 3700 Menschen
"Klimaschutz und Klimaanpassung sind mittlerweile wichtige Bereiche der Stadtentwicklung im Freistaat Sachsen", so Regionalminister Thomas Schmidt (62, CDU). Die Ergebnisse des Projekts werden für die gesamte Stadtentwicklung im Freistaat wertvoll sein, meint er.
Für das neue Leipziger Stadtquartier sind die Anfänge gemacht. Künftig sollen auf der 25 Hektar großen Brache rund 3700 Menschen leben und 2100 Wohnungen entstehen.
Titelfoto: Montage: UFZ Leipzig