"Wenn ihr die Rigaer anrührt..." Drohbrief nach Brandanschlag in Leipzig aufgetaucht!

Leipzig - In Leipzig haben Unbekannte in der Nacht zu Samstag erneut ein Auto abgefackelt. Über Indymedia veröffentlichten die mutmaßlichen Täter bereits kurz darauf ein Bekennerschreiben mit Bezug auf die linksautonome Hochburg Rigaer Straße 94 in Berlin - inklusive einer handfesten Drohung.

In Leipzig haben Unbekannte in der Nacht zu Samstag ein Auto der Firma Casa Immobilien angezündet. Der Citroën brannte vollständig aus.
In Leipzig haben Unbekannte in der Nacht zu Samstag ein Auto der Firma Casa Immobilien angezündet. Der Citroën brannte vollständig aus.  © Silvio Bürger

"Wenn ihr die Rigaer anrührt, brennt die Stadt", heißt es in dem Schreiben, das die Bekenner sowohl an den Berliner Senat als auch die Polizei richten.

Der Brandanschlag in Leipzig soll demnach offenbar nur ein Vorgeschmack darauf sein, was passiert, sollten die Behörden erneut einen "Angriff" auf die Rigaer Straße verüben.

An der Ecke Hans-Poeche- und Chopinstraße haben Unbekannte in der Nacht zu Samstag mittels Brandbeschleuniger einen Citroën der Firma Casa Immobilien abgefackelt. Das Fahrzeug brannte vollständig aus, der Schaden wird laut Polizei auf rund 8000 Euro geschätzt. "Die Meldung ging bei uns gegen 0.35 Uhr ein", erklärte Polizeisprecherin Therese Leverenz gegenüber TAG24.

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Die Ermittlungen laufen bereits, aktuell gegen unbekannt. Ein Brandursachenermittler soll noch am heutigen Samstag zum Einsatz kommen.

Auf der Plattform "Indymedia" ist bereits ein Bekennerschreiben zu dem Anschlag aufgetaucht. Darin warnen die mutmaßlichen Täter vor weiteren Versuchen, die linksautonome Hochburg Rigaer Straße 94 in Berlin zu räumen.
Auf der Plattform "Indymedia" ist bereits ein Bekennerschreiben zu dem Anschlag aufgetaucht. Darin warnen die mutmaßlichen Täter vor weiteren Versuchen, die linksautonome Hochburg Rigaer Straße 94 in Berlin zu räumen.  © Silvio Bürger

Gutachter soll "Rigaer 94" unter Polizeischutz betreten

Um das Gebäude Rigaer Straße 94 tobt bereits seit Jahren ein Gerichtsstreit zwischen Behörden und linksautonomen Bewohnern.
Um das Gebäude Rigaer Straße 94 tobt bereits seit Jahren ein Gerichtsstreit zwischen Behörden und linksautonomen Bewohnern.  © Wolfgang Kumm/dpa

"Das war unsere letzte Warnung", heißt es in dem Bekennerschreiben weiter. "Zwingt uns nicht, nach Berlin kommen zu müssen. Dabei werdet ihr nur verlieren."

Das Haus an der Rigaer Straße 94 im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gilt als eines der letzten Symbole der linksautonomen Szene in Berlin. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um das Gebäude dauern bereits seit Jahren an.

Mittlerweile sollen die Bewohner der sogenannten "Rigaer 94" das Haus unter anderem mit schweren Türen festungsartig ausgebaut haben, um der Polizei den Zugang zu erschweren.

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Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD) hatte zuletzt ein Handeln seitens der Bauaufsicht des Bezirks gefordert, nachdem zuvor über Verstöße gegen die Brandschutzbestimmungen durch die Befestigungen berichtet wurde. Sollte der Bezirk handeln, werde die Polizei das auch unterstützen, sagte Geisel.

Nach jüngsten Gerichtsurteilen zu der Rigaer Straße 94 sollen in den nächsten Wochen ein Brandschutz-Gutachter und ein Vertreter des Besitzers unter Polizeischutz das bislang meist verbarrikadierte Haus betreten und ausführlich untersuchen.

UPDATE, 28. Februar, 12.12 Uhr: LKA übernimmt Ermittlungen

Die Polizei hat den Citroen mittlerweile sichergestellt. Bereits am Samstag zeugte nur noch ein Brandfleck von der Attacke.
Die Polizei hat den Citroen mittlerweile sichergestellt. Bereits am Samstag zeugte nur noch ein Brandfleck von der Attacke.  © Anke Brod

Die Polizei hat sich am Sonntag erneut zum Brandanschlag auf der Hans-Poeche-Straße geäußert.

Demnach hat mittlerweile das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen, da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann.

Titelfoto: Silvio Bürger

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