Tour endet an Bordstein: 20-Jähriger liefert sich kilometerweite Verfolungsjagd mit der Polizei

Leipzig - Szenen wie aus einem Kinofilm spielten sich am Donnerstagabend im Leipziger Osten und Nordosten ab: Nachdem er sich einen Mercedes CLA "geborgt" hatte, lieferte sich ein 20-Jähriger eine kilometerweite Verfolgungsjagd mit der Polizei. Die Tour endete an einer Bordsteinkante - und mit einer kaputten Nobelkarosse.

In dieser Kurve endete schließlich die Verfolgungsjagd. Über eine Strecke von acht Kilometern hatte der 20-Jährige versucht, die Polizei abzuschütteln.
In dieser Kurve endete schließlich die Verfolgungsjagd. Über eine Strecke von acht Kilometern hatte der 20-Jährige versucht, die Polizei abzuschütteln.  © Anke Brod

Eine Streife des Polizeireviers Leipzig-Zentrum hatte den Marokkaner gegen 22 Uhr im Bereich des Ostplatzes aufgrund seiner auffälligen Fahrweise bemerkt und eine Verkehrskontrolle durchführen wollen.

Der 20-Jährige zeigte zunächst jedoch keine Reaktion auf die Anhaltesignale des Streifenwagens. Dann beschleunigte er plötzlich und versuchte zu fliehen.

Die Beamten klemmten sich jedoch an dessen Fersen, verfolgten den Mercedes durch Reudnitz-Thonberg und Stötteritz bis nach Mölkau. Der 20-Jährige soll währenddessen rücksichtslos und grob verkehrswidrig durch die Stadt gerast sein, rauschte in den Gegenverkehr, ignorierte rote Ampeln und fuhr in entgegengesetzte Richtung in eine Einbahnstraße.

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Nach acht dramatischen Kilometern fand die Jagd schließlich ein abruptes Ende. In einer Rechtskurve auf der Engelsdorfer Straße brach der Mercedes aus, kollidierte mit der Bordsteinkante und beschädigte sich dabei so sehr die Achse, dass eine Weiterfahrt nicht möglich war.

Mercedes-Besitzer wusste nicht, dass sein Wagen verschwunden war

Viel war von dem Crash nicht mehr zu sehen: Lediglich ein paar Kratzer auf dem Fußweg deuteten noch auf den Unfall hin.
Viel war von dem Crash nicht mehr zu sehen: Lediglich ein paar Kratzer auf dem Fußweg deuteten noch auf den Unfall hin.  © Anke Brod

Als die Polizei den Wagen kontrollierte, entdeckte sie darin neben dem 20-Jährigen noch zwei weitere Männer, beide im Alter von 22 Jahren. Alle drei waren unverletzt geblieben.

Bei der Überprüfung des Verkehrsraudis stellte sich heraus, dass dieser nicht mal im Besitz einer Fahrerlaubnis war. Damit nicht genug: der Mercedes gehörte auch nicht ihm, offenbar hatte er ihn sich von einem Bekannten "geborgt". Der Halter wusste allerdings nichts von seinem Glück.

An dem Wagen entstand laut Polizei ein Schaden von circa 3000 Euro.

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Gegen den 20-Jährigen wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und des unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen.

Titelfoto: Anke Brod

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