Sachse verliert Hunderte Euro durch Instagram-Post: "Man ist verzweifelt, fühlt sich hilflos"

Leipzig - Immer wieder hört man von Betrügern, die sich die Unwissenheit ihrer Opfer zunutze machen, um ihnen Geld abzuzocken. Doch wer nun denkt, das passiere nur Rentnern, liegt falsch. Der 23-jährige Tim (*Name geändert) berichtet in "Kripo live" wie er durch einen Instagram-Post mehrere Hundert Euro verloren hat.

Ein vermeintliches Gewinnspiel auf Instagram wurde einem 23-Jährigen zum Verhängnis. (Symbolbild)
Ein vermeintliches Gewinnspiel auf Instagram wurde einem 23-Jährigen zum Verhängnis. (Symbolbild)  © dpa/Yui Mok

Der Leipziger Student verbringt - wie viele andere - regelmäßig Zeit in den sozialen Medien.

So auch an einem Samstag Ende Februar, als er plötzlich eine Instagram-Story seiner ehemaligen Mitbewohnerin sieht.

Darin zeigt sie, wie sie über PayPal 400 Euro an eine Influencerin schickt und schon wenige Minuten später das Doppelte zurückbekommt.

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Eigentlich zu schön um wahr zu sein, doch seine Vertraute versichert ihm auf Nachfrage per Instagram-Direktnachricht, dass es das ist.

"Die ist sehr vorsichtig im Umgang mit Geld und die würde auf sowas eigentlich nicht reinfallen", ist sich der Student sicher und überweist selber 250 Euro an die vermeintliche Influencerin Sophia F.

Was Tim* zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, ist, dass er gar nicht mit seiner guten Bekannten schreibt. Ihr Account wurde gehackt und das vermeintliche Gewinnspiel ist eine Falle.

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Achtung: Die Funktion Geld via PayPal an Freunde und Familie zu senden wird von Betrügern ausgenutzt. (Symbolbild)
Achtung: Die Funktion Geld via PayPal an Freunde und Familie zu senden wird von Betrügern ausgenutzt. (Symbolbild)  © dpa/Silas Stein

Kaum ist das Geld überwiesen, kommen ihm Zweifel und er ruft seine ehemalige Mitbewohnerin an - der Schwindel fliegt auf. "Man ist verzweifelt und fühlt sich hilflos", erinnert er sich in der MDR-Sendung.

Die Betrüger sind natürlich nicht dumm und lassen sich das Geld per PayPal über den Button "Freunde und Familie" senden. Der Käuferschutz ist somit dahin und die Scheine weg.

Rico Reichel vom Fachdienst Prävention der Leipziger Polizei warnt: "Ich sollte mir ganz genau überlegen, einer fremden Person über diese Funktion Beträge zu überweisen."

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Ist das Geld einmal weg, stehen die Chancen schlecht, es wiederzubekommen. Die Täter haben nicht nur die Anonymität des Internets auf ihrer Seite, sondern sitzen meist auch noch im Ausland.

Achtet deshalb genau darauf, wem Ihr Geld sendet. "Wie jeder weiß, es gibt nichts zu verschenken", so Reichel weiter.

Titelfoto: Montage: dpa/Silas Stein; dpa/Yui Mok

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