Soko LinX ermittelt: Versuchtes Tötungsverbrechen nach Corona-Demo in Leipzig
Leipzig - Der Warnschuss eines Bereitschaftspolizisten hat einem Corona-Demonstranten am Samstag in Leipzig vermutlich das Leben gerettet. Die Soko LinX ermittelt wegen versuchten Totschlags.
Der Mann, der am frühen Samstagabend in der Nähe der Höfe am Brühl Opfer eines brutalen Angriffs wurde, ist ein 25-jähriger Deutscher, der zuvor an der Veranstaltung der Corona-Skeptiker teilgenommen hatte.
Das erklärte die Polizei Leipzig am Montag auf Anfrage. Demnach war eine Einheit der Bereitschaftspolizei auf die Szene aufmerksam geworden.
Mehrere Vermummte hatten auf den hilflos am Boden liegenden Mann eingetreten. Dabei sollen sie laut Polizei auch auf den Kopf des wehrlosen Opfers gesprungen sein.
Um das Leben des Mannes zu retten, zückte ein Beamter seine Dienstwaffe und schoss in die Luft.
Die Täter, nach Zeugenaussagen etwa ein Dutzend Vermummte, flohen daraufhin.
Versuchtes Tötungsdelikt am Rande der Demo: Täter aus dem linken Spektrum?
Die Staatsanwaltschaft stufte die Attacke als versuchtes Tötungsverbrechen ein. Die auf linksextremistische Straftaten spezialisierte Soko LinX des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen.
Ersten Hinweisen zufolge soll es sich bei den Tätern um Personen aus dem Umfeld der linken Gegendemonstrationen gehandelt haben, die nach Veranstaltungsende offenbar gezielt Jagd auf abrückende Corona-Demonstranten machten.
Update, 13.30 Uhr: Polizei sucht nach Zeugen
Das Landeskriminalamt vermeldete soeben, dass es bei dem gewalttätigen Übergriff ein zweites Opfer gab. Dabei handelt es sich um einen 30-jährigen Mann, der gemeinsam mit 25-Jährigen auf dem Heimweg war. Laut LKA mussten beide Opfer ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt werden.
Die Soko LinX sucht nun Zeugen, die im Bereich des Tatortes - Richard-Wagner-Straße, Höhe Höfe am Brühl - ab 18 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge wahrgenommen haben. Ein Augenmerk liegt demnach auf verdächtigen Fahrradfahrern. Auch Hinweise aus sozialen Netzwerken würden gern entgegengenommen, so das LKA.
Hinweise werden unter der Telefonnummer 0341 - 96 64 66 66 entgegengenommen.
Titelfoto: imago images/opokupix