Leipzig - Der gewaltsame Tod einer Siebenjährigen in Leipzig durch ihre eigene Schwester (13) hat ganz Deutschland erschüttert. Gegenüber RTL sprach ein Psychologe nun über mögliche Hintergründe der Tat.
Während der Abwesenheit der Eltern soll die ältere Schwester am Freitagabend mehrmals auf die Siebenjährige eingestochen haben, sodass diese kurz darauf im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlag. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind allerdings noch unklar, die 13-Jährige befindet sich aktuell in einer Fachklinik.
"Wenn Kinder zu Mördern werden, haben sie selbst häufig traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit erlebt", erklärt Kinder- und Jugendtherapeut Christian Lüdke im RTL-Interview. Das könne von Vernachlässigung bis hin zu Misshandlung reichen - entweder innerhalb der Familie, im sozialen Umfeld oder aber auch in der Schule etwa durch Mobbing.
So steht für den Experten fest: Es muss eine Vorgeschichte gegeben haben.
"Häufig ist es eine Kombination aus Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit. Solche Kinder sind massiv mit sich im eigenen Leben überfordert (...) und nicht in der Lage, ihre eigenen Gefühle und Emotionen zu regulieren." Es fehle auch an emotionaler und kognitiver Reife.
Bezüglich der Tatsache, dass die 13-Jährige nach ihrer Tat selbst den Notruf wählte, mutmaßt Lüdke: "Sie war wie in einem Rausch und hat plötzlich realisiert, wie schrecklich das gewesen ist und dann Hilfe gerufen."