Wasserwerfer, Landfriedensbruch und verletzter Beamter: Polizei-Bilanz nach Chaos-Derby
Leipzig - Fan-Ausschreitungen am Rande des 110. Leipzig-Derbys hielten am Sonntag die Einsatzkräfte der Polizei in Atem. Nach Abpfiff des 1:1-Remis der BSG Chemie Leipzig und Lok Leipzig kamen sogar Wasserwerfer zum Einsatz, um die Derby-Besucher in Schach zu halten.
Schon im Vorfeld des Spiels hatte die Leipziger Polizeidirektion Maßnahmen ergriffen und sich unter anderem Verstärkung durch die Thüringer und Chemnitzer Kollegen beordert.
Fan-Märsche waren von vornherein untersagt worden, trotzdem marodierten den Angaben der Behörde nach bereits um 7.45 Uhr knapp 200 Lok-Leipzig-Fans durch Lindenau und zündeten vereinzelt Pyrotechnik.
Nach dem Einlass in den Alfred-Kunze-Sportplatz um 10.30 Uhr kam es dann bereits beinahe zu einem Aufeinandertreffen zwischen den Anhängern der BSG und ihren Gästen auf dem Spielfeld. Und auch während des Derbys selbst wurde eifrig im Gästeblock gezündelt, außerdem zwei Zaunfelder beschädigt.
"Nach Abpfiff kam es zum Zünden von Pyrotechnik in Richtung des Gästeblocks. Auf beiden Seiten kam es zu Durchbruchsversuchen, die Polizeikräfte verhinderten. Des Weiteren versuchten Personen aus dem Gästeblock Polizeikräfte mit Mülltonnen und einer mobilen Toilette zu attackieren", beschrieb die Leipziger Polizei die Zustände vor Ort.
Polizei identifiziert acht Tatverdächtige
Die Beamten setzten Reizgas ein, um die Fußball-Fans von den Dixies fernzuhalten. Im Gemenge wurde ein 46-jähriger Polizeibeamter verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Um Herr über die Lage zu werden, kam auch ein Wasserwerfer zum Einsatz.
"Im Zusammenhang mit dem Einsatzgeschehen wurden bislang mehr als ein Dutzend Straftaten und zwei Ordnungswidrigkeiten angezeigt. Bei den Straftaten handelte es sich neben zwei Fällen des besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs unter anderem um Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Vermummungsverbot", so die Bilanz der Polizei.
Acht Tatverdächtige konnten bereits identifiziert werden. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Bildmontage: 7aktuell.de/ Eric Pannier, Leipzig Livereport